
Für Aus- und Weiterbildungsanbieter stellt die Digitalisierung gleichsam Herausforderung und Chance dar. Eine deutliche Verschärfung des Wettbewerbs in den angestammten Märkten geht mit bedeutenden internationalen Marktpotenzialen einher. Dabei sind zentrale Aufgaben: Märkte zu sondieren, geeignete Internationalisierungsstrategien zu entwickeln und vor allem entsprechende Kooperationsmodelle mit lokalen Partnern aufzubauen. Die enorme Komplexität der lokalen Anforderungen, der Integration in das jeweilige lokale Bildungssystem sowie die Unklarheiten bezüglich Wettbewerbern und möglichen Partner bremsen häufig die Internationalisierungsbestrebungen von Bildungsanbietern aus. Daher bedarf es zunächst dem Aufbau eines Partnernetzwerks und einer Vertrauensbasis, die gerade im interkulturellen Kontext unerlässlich ist. Zudem gilt es, gemeinsam mit den häufig nur langwierig identifizierbaren Partnern vor Ort, internationale Bildungsangebote, partizipativ und individuell auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten, zu entwickeln. Dem kooperativen und partizipativen Modell kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn langjährig bewährte Angebote im Heimatmarkt „funktionieren“ nicht automatisch auch im Ausland. Wichtig darüber hinaus ist die Definition, wie eine didaktisch-methodische sinnvolle Kombination aus digitalen und präsenzbasierten Angeboten aussehen muss.
Die BDG Smart Work hat dafür ein entsprechendes Vorgehensmodell für Bildungsanbieter entwickelt und gemeinsam mit deutschen und lokalen Partnern ein Weiterbildungsprogram im Themenfeld Produktionsmanagement für das spanischsprachige Lateinamerika entwickelt. Ein zentraler Aspekt ist dabei der Aufbau von partizipativen und nachhaltigen Kooperationsmodellen auch im Hinblick auf die Rekrutierung von Fachkräften.