UdZ 1-2011
38 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Produktionsmanagement Flexible Gestaltungslogik für integrierte Produktionssysteme Gestaltung von Produktionssystemen zur Herstellung kundenindividueller Produkte zu Kosten der Massenproduktion Komplexe und kundenindividuelle Produkte zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Vor dem Hintergrund der zunehmenden Globalisierung und des dadurch entste- henden Wettbewerbsdrucks zur Sicherung von P r oduk t i ons s t ando r t en v e r fo l gen Unternehmen in Deutschland das Ziel, kun- denindividuelle Produkte zu den Stückkosten einer Massenproduktion herzustellen [1; 2; 3] . Die dominierendeHerausforderung der damit einhergehenden zunehmenden Individualisierung der Produkte liegt darin, die dichotomen Anforderungen hinsichtlich der Maximierung von Skaleneffekten entlang der Wertschöpfungskette bei gleichzeitiger Steigerung des Kundennutzens zu bewältigen. Eine Teillösung dieser Herausforderung besteht in der Entwicklung eines Bewertungs- und Gestaltungsmodells, mit dem ein optimaler Standardisierungsgrad eines Produktions- systems erzielt werden kann. Mit diesem kann eine Erhöhung von stückkostenspezifischen Degressionseffekten (Scale) bei maximaler Erfüllung der Kundenbedürfnisse (Scope) erzielt werden. Die zunehmende Globalisierung führte in den vergangenen Jahren dazu, dass Unternehmen in Hochlohnländern wie Deutschland zunehmend auf eine Kombination aus kundenindividuellen und zugleich qualitativ hochwertigen Produkten setzen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit flexibler und gleichzeitig kosteneffizienter Produktionssysteme. Im Rahmen des Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer" an der RWTH Aachen wird eine Gestaltungslogik zur integrativen Bewertung und Gestaltung von Produktionssystemen entwickelt, die eine systema- tische Verringerung des Scale-Scope-Dilemmas und somit eine höhere Flexibilität der Produktionssysteme bei gleichzeitig niedrigen Stückkosten ermöglicht. Die Arbeiten zur integrativen Bewertungs- und Konfigurationslogik für Produktionssysteme wer- den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG im Rahmen des Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ gefördert. Integratives Bewertungsmodell für Produktionssysteme Da s D i l emma z w i s c h e n S k a l e n - un d Dif ferenzierungsef fekten war bisweilen Erklärungsobjekt vielfältiger Ansätze, wie z. B. des „Globalen Varianten-Produktionssystems" von Nyhuis [4] , des „Modular-Function- Deployment s" nach Erixon [5] und der „Modularisierungs-Balanced-Scorecard" von Junge [6]. Diese Ansätze berücksichtigen jedoch weder die für ein Produktionssystem relevante Produktarchitektur noch Aspekte des Supply-Chain-Managements. Sie wei- sen somit Lücken hinsichtlich einer in - tegrat i ven Bewe r tung und Ge s t altung von Produk tionss y s temen auf. Ziel der vorgestellten Forschung ist es daher, ein Bewer tungs- und Gestaltungsmodell zu entwickeln, welches die Gestaltungsfelder „Produktprogramm", „Produktarchitektur", „Produktion" und „Supply-Chain" betrach- tet und eine Erhöhung der stückkosten- spezifischen Degressionseffekte (Scale) bei maximaler Erfüllung der Kundenbedürfnisse (Scope) ermöglicht. Projekttitel Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ Projekt-/Forschungs- träger Deutsche Forschungs- gemeinschaft DFG Projektpartner FIR e. V.; WZL Ihr Kontakt am FIR Dipl.-Wi.-Ing. Tobias Brosze Website www.production- research.de Bild 1 Integratives Bewertungsmodell
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