UdZ 1-2011

43 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Aktuelle Forschungsvorhaben Tech4P - Strategien für dieTechnikintegrationbei personenbezogenenDienstleistungen Zusammen mit Partnern aus Forschung und Industrie entwickelt das FIR Zukunftsszenarien zum Einsatz moderner Technologien in personenbezogenen DienstleistungenamBeispiel seltener Erkrankungen. In BezugaufdieGesundheitswirtschaftwerdenSzenarien zur Gestaltung der Wertkette sowie zum Einsatz neuer Technologien in den Dienstleistungsprozessen entwickelt. Personenbezogene Dienstleistungen werden in unserer Gesellschaft immer wich- tiger. Sowohl im wirtschaftlichen als auch im privaten Leben gewinnen sie in den Bereichen Bildung, Kultur, Freizeit sowie in der medizinischen und pflegerischen Versorgung kontinuierlich an Bedeutung. Zentrale Eigenschaft personenbezo- gener Dienstleistungen ist der persönliche Kontakt zwischen dem Dienstleister und dem Kunden – im Medizin- bzw. Pflegebereich dem Patienten – für den die Leistung erbracht werden soll. Das Individuum steht im Zentrum der Wertschöpfung. Die Wertschöpfungsketten personenbezogener Dienstleistungen sind folglich, verglichen mit un- ternehmensbezogenen Dienstleistungen, erheblich komplexer. UmpersonenbezogeneDienstleistungen zukünftig in hoher Qualität und zu vertretbaren Kosten der breiten Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, muss die Leistungserbringung effizienter ge- staltet werden. Ein besonders erfolgversprechendes Mittel zur Effizienzsteigerung ist der verstärkte Einsatzmoderner Technologien. Gerade inBezugauf Dienstleistungen, die meist an kranken oder pflege- bedürftigen Menschen erbracht werden, bringt der Technologieeinsatz besondere Herausforderungen mit sich. Die Fokussierung von Patientenmit individu- ellenAnforderungenandiePflege- odermedizinische Versorgungsleistung führt zu einer zusätzlichen Dynamik in der Wertschöpfungskette und begrenzt die Standardisierbarkeit der Leistungserbringung. Die hieraus resultierende Komplexität in der Wertschöpfungskette gilt es zu erforschen und relevante Einflussfaktoren auf die Prozesse der Leistungserbringung zu identifizieren, um neue Technologien optimal einzusetzen. Den besonderen Anforderungen älterer, pflegebedürftiger Patienten an die Technologie, insbesondere in Bezug auf Bedienbarkeit und Akzeptanz, muss außerdem Rechnung getragen werden. Folglich sind Ansätze zu entwickeln, die es ermöglichen, sowohl Patienten als auch Pflegepersonal und Ärzte zur Nutzung der Technologie hinzuführen und zu qualifizieren. Des Weiteren gilt es, die Frage zu beantworten, an wel- chen Stellen in der Dienstleistungserbringung eine Automatisierung des Prozesses durch Technisierung wertschöpfungssteigernd ist und wie diese perso- nengerecht realisiert werden kann. Diese Themen Wertschöpfungskomplexität, Technikaffinität sowie Technisierung stehen im Fokus der Zusammenarbeit des FIR mit dem Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) (Kontakt: Herr Mertens), dem Fraunhofer-Institut für Prozesstechnik undAutomatisierung (IPA) (Kontakt: FrauDr. Graf) und Philips HealthCare sowieweiteren Wirtschaftsvertretern imRahmen des vomFIR koor- dinierten Verbundprojekts Tech4P. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Zukunftsszenarien für den Einsatz moderner Technologien in personenbezo- genenDienstleistungen. Dazuwerden die speziellen Herausforderungen für den Technologieeinsatz aus den Perspektiven Person, Organisation und Technologie analysiert und als Szenarien simu- liert. Die Perspektive „Person" bildet dabei die Integration von Mensch, Maschine und Prozess ab. Die Organisation behandelt die betrieblichen AnforderungenandasDienstleistungsmanagement, die sozialen Anforderungen an die Gestaltung der Wertschöpfungssysteme sowie die Konformität mit gesetzlichen Vorgaben. Die Perspektive „Technologie" deckt das Themenfeld zukünftiger technischer Innovationen und ihrer Anwendbarkeit im Personenbezug ab. Nach der Analyse der aktuellen Trends in den Betrachtungsfeldern sollen eine Delphi-Studie mit Fachexperten der unterschiedlichen Disziplinen sowie eine Studie zumThema „Technologieaffinität in Serviceprozessen“ Informationen für die Zukunftsszenarien liefern. Diese werden parallel in unterschiedlichen Fallstudien mit Partnern aus der Wirtschaft entwickelt und anschließend si- muliert. Die Simulation der Szenarien sowie die Demonstratoren, die in den Fallstudien erarbeitet werden, zeigen die Handlungsfelder für zukünftige Forschungsaktivitäten auf und werden in eine Roadmap integriert. Diese soll sicherstellen, dass technologiegestützte personenbezogene Dienst- leistungen im Jahre 2020 Realität geworden sind. Projekttitel Tech4P Projekt-/Forschungs- träger BMBF; DLR-PT Fördersatz Das Forschungsvorhaben „ Tech4P " wird unter dem Förderkennzeichen 01FG10002mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch den Projektträger Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen (AuD) imDeutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreut. Projektpartner IAW; Fraunhofer IPA; Philips Health Care Ihr Kontakt am FIR Dr. Gerhard Gudergan; Dipl.-Kfm. Kevin Podratz Website www.tech4p.de Dipl.-Kfm. Kevin Podratz FIR, Bereich Dienstleistungs- management Fachgruppe Service-Engineering Tel.: +49 241 47705-235 E-Mail: Kevin.Podratz@ fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Fabry FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-229 E-Mail: Christian.Fabry@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing. Benedikt Brenken FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Community-Management Tel.: +49 241 47705-239 E-Mail: Benedikt.Brenken@fir.rwth-aachen.de

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