UdZ 1-2011

46 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Produktionsmanagement inTime – Liefertermintreue in Produktionsnetzwerken Kapazitätsoptionen und Lieferantenbewertungen zur Verbesserung der Termineinhaltung Produzierende Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus müssen sich im Spannungsfeld der bestehenden Herausforderungen wie der Globalisierung, dem daraus resultierenden Wettbewerbs- und Kostendruck, verkürzten Produktlebenszyklen, steigenden Variantenzahlen undnicht zuletztwegender restriktivenGeldvergabe der Gläubiger zunehmend mit Unsicherheiten und dem Wertbeitrag ihrer Prozesse auseinanderset- zen [1; 2; 3]. Dabei ist maßgeblich zu beachten, dass der Unternehmenserfolg in der überbetrieb- lichen Auftragsabwicklung eines Maschinen- und Anlagenbauers aufgrund der voranschreitenden Konzentration auf die Kernkompetenzen nichtmehr nur von der eigenen, sondern zunehmend auch von der Fähigkeit der Zulieferkette abhängt [4; 5]. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Aspekt des unternehmensübergreifenden Risikomanagements an Relevanz [6; 7]. Dabei wird versucht, sämtliche Unsicherheiten bezüglich ein- und ausgehender Material-, Informations- und Geldströme zu be- herrschen [8]. Bezogen auf die überbetriebliche Wertschöpfungskette ist es das Ziel, ein nach- giebiges und belastbares Netzwerk zu schaffen, Vor dem Hintergrund des unvorhersehbaren Unternehmensumfelds gewinnt das Risikomanagement in Produktionsnetzwerken zunehmend an Bedeutung. Um den dyna- mischen Anforderungen gerecht zu werden, sind zum einen die Verbesserung der Leistungs- orientierung der Lieferanten und zum anderen der Aufbau von Flexibilitäts-potenzialen besonders wichtig. Da kleine und mittelständische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus jedoch häufig weder ausreichend Macht gegenüber ihren Lieferanten ha- ben noch die Möglichkeit besitzen, Sicherheitsbestände für ihr Projektgeschäft aufzubau- en, sind alternative Ansätze zur öffentlichen Lieferantenbewertung und zur monetären Bewertung der kapazitiven Lieferantenflexibilität zu entwickeln. Dieses Projekt wird im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm unter der Fördernummer NMP2-SL-2009-229132 gefördert. Projekttitel inTime Projektträger EuropäischeKommission Projektpartner WZL der RWTH Aachen; FIR e. V. an der RWTH Aachen; DIN e. V.; ESTARTA S. Coop.; FIDIA S.p.A.; Fujitsu Technology Solutions GmbH; IDEKO S. Coop.; Otto Junker GmbH; Politecnico di Milano; SAP AG; UCIMU; AFM Ihr Kontakt am FIR Dipl.-Kfm. Stefan Cuber Website www.fp7-intime.eu Veranstaltung im Rahmen des Projekts „ICE Conference 2011 " vom 20.-22. Juni im Pullman Quellenhof Aachen welches auf eintretende Umweltszenarien und mögliche Störungen reagieren kann. Um Unsicherheiten abzufangen, fokussieren die meisten Unternehmen derzeit das Anlegen von Sicherheitsbeständen, Änderungen des Produktionsprogramms, die Belieferung durch mehrere Lieferanten oder die informationstech- nische Integration von Lieferanten. Während diese Maßnahmen bei Unternehmen der Automobilindustrie oder des Handels eine sinnvolle Anwendung finden, genügen sie Unternehmen, die in projektorientierten Produktionsnetzwerken des Maschinen- und Anlagenbaus agieren, je- doch nicht aus [9]. Kunden ändern vielfach ihre Spezifikationen, konstruierende Abteilungen modifizieren regelmäßig die Stücklisten und für individuell angefertigte Langläuferteile lässt es sich weder auf Sicherheitsbestände noch auf Ausweich- lieferanten zurückgreifen. Monetäre Anreize für Lieferantenflexibilität Ein Aspekt, der in Praxis und Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnt, um auf die Unsicherheit Bild 1 Optionale Kapazitätserweiterungen

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