UdZ 1-2011
50 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Produktionsmanagement Gesamtziel eine optimale Entscheidungsqualität zu gewährleisten. Die hierzu entwickelten Partialmodelle umfassen daher neben den jeweiligen Entscheidungssubjekten (z. B. Funktionsbereiche oder Planungsdomänen) auch den Typ der Entscheidung. Der Umfang sachlicher Entscheidungen bezieht sich auf einzelne Funktionen im Produktionsanlauf, während organisatorische Entscheidungen die Interaktionen zwischen den Funktionen (z. B. die Zusammensetzung des Anlaufteams) betrachten. Entscheidungen bezüglich der Struktur beinhalten sowohl Sach-, als auch Organisationsentscheidung und beziehen diese auf mehrere Funktionsbereiche. Entscheidungsmodell für die Gestaltung des Supply-Chain-Managements Die Optimierung der Supply-Chain in Richtung einer höheren Effektivität und Effizienz ist – im weiteren Sinne – das Entscheidungsfeld des Supply-Chain-Managements. Zur Erzielung einer höheren Entscheidungsqualität im Supply-Chain-Management, beispielsweise hinsichtlich der Gestaltung der Material- und Informationsflüsse zwischen einzelnen Planungsdomänen, ist es in einem ersten Schritt erforderlich, geeignete Zielgrößen als Basis für ein Entscheidungsmodell zu entwickeln. Da sowohl der Produktionsanlauf als auch die Supply-Chain bereits Gegenstand zahlreicher Untersuchungen zur Definition und Bewertung geeigneter Zielgrößen waren, ergibt sich im Vorfeld die Notwendigkeit, einen Abgleich dieser Zielgrößen [5] vorzunehmen. Bestehende Ansätze zur Gestaltung der Supply-Chain in der Produkteinführungsphase [9; 10; 11] er- fordern, unter der weiteren Berücksichtigung von Marktumfeld und Innovationsgrad, insbesondere eine hohe Reaktionsfähigkeit (z. B. auf Änderungen hinsichtlich des er- warteten Kundenbedarfs) als übergeordnete Zielgröße. Diese Forderung korrespondiert mit den Zielsetzungen im Produktionsanlauf, die geforderten Zeitziele einzuhalten, eine hohe strukturelle Flexibilität in Bezug auf Änderungen zu gewährleisten sowie die ge- forderte Produktmenge in der geforderten Qualität herzustellen [12]. Zur weiteren Gestaltung eines Entscheidungs- modells für das Supply-Chain-Management bedarf es zusätzlich einer Projektion ver- schiedener Umweltzustände (Szenarien) und Handlungsalternativen auf die Supply-Chain [13]. Die Supply-Chain wird hierbei als zeitdy- namisches System betrachtet und modelliert, dessen Reaktion auf exogene Ereignisse mithilfe von Methoden der Systemtheorie erklärt werden kann. Die verschiedenen Handlungsalternativen bezüglich der Ausgestaltung der Material- und Informationsflüsse zwischen den Unternehmen einer Supply-Chain im Produktionsanlauf wer- den abschließend anhand ihres Einflusses auf die Reaktionsfähigkeit bewertet. Bild 1 Einordung des Produktionsanlaufs in den Innovationsprozess [5] Bild 2 Entscheidungsdimensionen im Produktionsanlauf
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