UdZ 1-2011
54 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Produktionsmanagement Die Zusammenführung der einzelnen Supply- Chain-Pipelines zu einer hybriden Supply-Chain erfolgte wiederum anhand des SCOR-Modells. Dazuwurden die eingesetzten SCM-Konzepte ihrer Zuordnung entsprechend zu den Kernprozessen Source, Make und Deliver dem SCOR-Modell hinzugeordnet. In Bild 3 (siehe S. 53) wurde in Anlehnung an die klassische SCOR-Notation für die einzelnen Prozessschritte anhand römischer Ziffern die Zuordnung zu den einzelnen Supply- Chain-Pipelines deutlich gemacht. Mit dem im Rahmen des Projekts „HybridChain“ entwickelten Ansatz zur Entwicklung und Gestaltung einer hybriden Supply-Chain können Unternehmen eine Entscheidung hinsichtlich der Anzahl und der Art der wirtschaftlich sinnvoll ein- zusetzenden Supply-Chain-Pipelines treffen. Als wesentliches Hilfsmittel hierzu dient ein Software- Demonstrator, der die Kundensegmentierung auf der Basis einfacher und unternehmensindividuell anpassbarer Kriterien ermöglicht und so die Auswahl der erforderlichen „Aggregate“ zum Betrieb diversifizierter Supply-Chains erleichtert. Mithilfe des Demonstrators ist es schließlich möglich, das Verbesserungspotenzial durch den Einsatz einer hybriden Supply-Chain abzuschät- zen und das Unternehmen durch die sinnvolle Kombination von SCM-Konzepten marktseitig auszurichten. Dipl.-Wi.-Ing. Tobias Brosze (li.) FIR, Bereichsleiter Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-402 E-Mail: Tobias.Brosze@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Niklas Hering (mi.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Leiter Fachgruppe Logistikmanagement Tel.: +49 241 47705-428 E-Mail: Niklas.Hering@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Phys. Jan Hattenbach (re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Wissenschaftliche Hilfskraft E-Mail: Jan.Hattenbach@fir.rwth-aachen.de WInD: Wandlungsfähige Produktionssysteme im Maschinen- und Anlagenbau IT-Integration und echtzeitfähige Produktionsplanung und -regelung Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau befindet sich in einem dynamischen Markt mit anspruchsvollen Anforderungen. Der Kunde erwartet ein umfangreiches Produktportfolio mit individuellen Ausprägungen. Es ist daher wettbewerbsentschei- dend, den Kundenanforderungen mittels effizienter Geschäftsprozesse im Netzwerk sowie durch eine hohe Reaktionsfähigkeit hinsichtlich kurzfristiger und kritischer Änderungswünsche gerecht zu werden (Koordinationsfähigkeit). Aus diesem Grund setzt sich das Forschungsvorhaben WInD (Förderkennzeichen: 02PR2160) zum Ziel, die Koordinationsfähigkeit in Produktionsnetzwerken des Maschinen- und Anlagenbaus durch Integration der unternehmensinternen und -externen Informationsflüsse sowie darauf aufbauend durch eine echtzeitfähige Produktionsplanung und -regelung zu stärken. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, betreut vom Projektträger Karlsruhe (PTKA). Turbulente Märkte als externer Treiber für Wandlungsfähigkeit Die Vielfalt der Planungs- und Steuerungs- prozesse im Maschinen- und Anlagenbau stellt Organisationen und Informationssysteme vor einen erheblichen Koordinationsauf- wand [1]. Nach einer Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau ( VDMA) führ t die Mehr zahl der Unter- nehmen die Leistungsfähigkeit des Auftrags- abwicklungsprozes ses als wesentlichen E r fo l g s fak t o r f ü r d i e Zukun f t an [ 2 ] . Fertigungs- und Montageprozesse sind dabei u. a. durch kontinuierliche Verbesserungs- prozesse bereits weitestgehend beherrscht. Die Zielgröße einer effizienten Koordination der Teilprozesse mit kürzeren Durchlaufzeiten hat im Vergleich zur primären Auslastung der Produktionsanlagen zugenommen. Daher
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