UdZ 1-2011

61 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ in den Anlagen ermöglicht und mit deren Hilfe der Einsatz aller Beteiligten im Fall von Wartungs- und Störungsfällen strukturiert, koordiniert und optimiert werden kann (siehe Bild 1, S. 60). Mithilfe der Plattform können die an der Wartung und Instandsetzung betei- ligten Unternehmen ihre Ressourcen optimal einsetzen und so die Effizienz der Anlagen verbessern. Durch eine frühzeitige Identifikation von Betriebsstörungen und Wartungsbedarfen sowie eine optimier te Beschaf fung von Ersatzteilen und Personalressourcen kön- nen die Lebenszykluskosten regenerativer Energieanlagen damit deutlich reduziert wer- den. Die Anwendungsbranchen für die IT- Plattform sind die Wind-, die Solar- und die Bioenergiebranche (siehe Bild 2). Der integrative Ansatz spiegelt sichauch inder Zusammensetzung des Konsortiums wider, in dem verschie- dene Stufen des Wertschöpfungsnetzwerks erkennbar sind. So engagieren sich z. B. Komponentenlieferanten, Anlagenhersteller oder auch Energieparkbetreiber im Projekt. Neben der integrierten Entwicklung der IT- Plattform wird im Projekt ein branchenspe- zifisches Geschäftsmodell für die Plattform erarbeitet, das die Zusammenarbeit der ver- netzten Unternehmen regelt, die Aufgaben und Ressourcen koordiniert und so zu Win-win- Situationen zwischen allen Beteiligten führt. Schließlich soll das Projekt Ansätze für bran- chentaugliche Standards zum Ergebnis haben, welche den Transfer und die zukünftige Nutzung der Ergebnisse vereinfachen: Zu diesem Zweck ist das Deutsche Institut für Normung (DIN) in das Projekt eingebunden. Tätigkeitsschwerpunkte des FIR im Projekt Zu Beginn des Projekts liegen die Tätig- keitsschwerpunkte des FIR erstens in der Analyse der Ist-Situation der beteiligten Partnerunter- nehmen und darauf aufbauend in einem zweiten Arbeitspaket in der Definition von Referenz- prozessen undGeschäftsmodellen für die Plattform. Das Vorgehen zur Analyse der Ist-Situation gliedert sich dabei in mehrere Schritte. Zu Beginn werden bestehende Leistungsangebote der beteiligten Unternehmen der Branchen Windenergie, Solarenergie und Biomasse abgebildet. Für die einzelnen Leistungen werden anschließend die Abläufe in Form einer Prozess analy se dokumentier t. Im Rahmen der Analysen ergeben sich bereits erste Hinweise, wie einzelne Serviceleistungen und Leistungserbringungsprozesse deut- lich effizienter gestaltet werden können. Aus diesem Grund umfasst der nächste Arbeitsschritt im Arbeitspaket „Ist-Analyse“ eine Schwachstellenanalyse. Verbunden mit kon- kreten Anwendungsszenarien für die EUMONIS- Plattform werden daraus die funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen an die zu entwickelnde IT-Plattform abgeleitet. Das Ziel des zweiten Arbeitspakets besteht in der Erarbeitung von Referenzprozessen, welche die relevanten Leistungserbringungsprozesse im Servicenetzwerk der erneuerbaren Energien er- fassen. Die Referenzprozesse bilden dieGrundlage für die Entwicklung der IT-Plattform. Ein weiteres Ziel des Arbeitspakets besteht in der Erarbeitung von rollenspezifischen Geschäftsmodellen für Komponentenlieferanten, Anlagenhersteller, Betreiber regenerativer Energieanlagen sowie Softwareentwicklungsunternehmen. So regelt das Geschäftsmodell z. B. die auf der Plattform angebotenen Leistungen und die Art und Weise einer möglichen Kooperation der eingebun- denen Partner bei der Leistungserbringung. Die Inhalte der einzelnen Pakete bauen aufeinan- der auf. So finden z. B. die Prozessaufnahmen des ersten Arbeitspakets Eingang in die Referenz- prozessmodellierung des zweiten Arbeitspakets. Beide Arbeitspakete bilden wiederum die Grundlage für die Definition von IT-Anforderungen und darauf aufbauend die Gestaltung der IT- Architektur der Plattform. Diese Fragestellungen werden im weiteren Projektverlauf durch Partner mit entsprechender IT-Kompetenz beantwortet. Erste Projektergebnisse Am 07. September 2010 fand die Kick-off- Veranstaltung des Projekts in München statt. Seitdem haben die Arbeiten am ersten Bild 2 Inhaltlicher Projektaufbau Aktuelle Forschungsvorhaben

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