UdZ 1-2012

3 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, erneut schauen wir auf ein turbulentes Jahr zurück und es ist kaumabzuschätzen, was das aktuelle Jahr 2012 bringenwird.Was bedeutet das für die Industrie und vor allem für den Mittelstand? Bei aller Unsicherheit, eines ist gewiss: Die Unternehmen sollten sich von der Illusion einer langfristigen Planbarkeit verabschieden. Was heißt das für die Betriebsorganisation? Die integrative Betrachtung von Logistik, Produktionsmanagement und ITwird noch stärker in denKern unternehmerischenHandelns rücken, da die Fähigkeit, flexibel und auf Basis valider und detail- lierter Informationen auf Schwankungen reagieren zu können, eine wettbewerbsentscheidende und vor allem eine logistische Fragestellung ist. Umauch in dieser Zeit der Komplexität, Volatilität und stetiger Trendbrüche wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für Unternehmen wichtig, die zentralen Unsicherheitsfaktoren zu kennen, frühzeitig mögliche Szenarien zu entwickeln und dabei die Interessen aller Beteiligten nicht aus den Augen zu verlieren. Damit komplexe Veränderungen innerhalb kurzer Zeit in relevante Entscheidungsprozesse integrierbar sind, sind innovative und integrative Verhaltens- und Arbeitsstrukturen notwendig. Um diesen Randbedingungen zu begegnen, liefern vor allem die Informationstechnologien entscheidende Möglichkeiten. Gestaltungsgrößen wie der Einsatz intelligenter Objekte und performanter Softwaresysteme, die logistische und damit auch die informatorische Integration der beteiligten Partner, die adäquate Wandlungsfähigkeit von Prozessen und Netzwerken sowie die ökonomische und gleichzeitig ökolo- gische Verträglichkeit von Produkten und Prozessen spielen zunehmend eine dominante Rolle. Dabei läuft die produzierende IndustrieGefahr, dieWettbewerbs- fähigkeit gegenüber den Dienstleistungsbranchen zu verlieren. AktuelleStudienzeigen,dassdieIT-Durchdringunginderklassischen Industrie hinter der in den dienstleistungsorientierten Branchen zu- rückfällt. Umder daraus resultierendenGefahr von Entscheidungs- und Informationsdefiziten in einer hochdynamischen Welt zu begegnen, ist es das definierte Ziel des FIR, den optimalen Einsatz der IT in Produktions- und Logistiknetzwerken zu fördern. Diesen großen Herausforderungen stellen wir uns ebenfalls im Netzwerk, dessen vielfältige Kompetenzenwir imCluster Logistik des RWTH Aachen Campus in einer grundlegend neuen Form der Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie bündeln (S. 29ff.). Der Bereich Produktionsmanagement des FIRunterstützt Unternehmen dabei in der Gestaltung ihrer Netzwerkstruktur, der prozessorientiertenOptimierung der Auftragsabwicklung und der Synchronisation der logistischen Planungsprozesse. Die vorliegende Ausgabe der UdZ soll Ihnen Ansätze und Lösungen vermitteln, wie Sie in Ihrem Unternehmen Potenziale schnell und sicher erkennen können, um darauf aufbauend zielgerichtet Ihre Effizienz und Effektivität zu steigern und die Liquidität zu sichern. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung! Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh Direktor des FIR e. V. an der RWTH Aachen Prof. Dr.-Ing. Volker Stich Geschäftsführer des FIR e. V. an der RWTH Aachen Das FIR-Business-Modell spiegelt den für unser Haus typischen Kreislauf aus Leistungen der Forschung und Erfolgen aus der Praxis wider. In Forschungsprojekten werden Problemstellungen bearbeitet und gelöst, die im Rahmen der industriellen Auftragsforschung als wiederkehrende, strukturbasierte Probleme identifiziert wurden. Die erarbeiteten Forschungsergebnisse kommen anschließend wieder unseren Kunden zugute. Das in diesem Wechselspiel generierte Wissen wird der Öffentlichkeit in Form von Veranstaltungen, Weiterbildungsangeboten, praktischen Hilfsmitteln und Standards zur Verfügung gestellt. Diese Struktur spiegelt sich auch in den Rubriken der UdZ wider. Ihr Wegweiser durch die UdZ

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