UdZ 1-2012

67 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Industrieprojekte – Analysieren und optimieren bis hin zum Versand bewirkt und diesen Zusatzaufwand somit weit überkompensiert (siehe Bild 1, S. 66). Um die Komplexität der Aufgabenstellung zu reduzieren, wurden die Einzelpotenziale im Anschluss an die Prozessmodellierung in Handlungsfelder strukturiert und entspre- chende Arbeitspakete gebildet. Parallel wurde ein Block kurzfristiger Maßnahmen unmit- telbar zur Umsetzung freigegeben und im weiteren Projektverlauf wiederholt auf den Umsetzungsstand überprüft. In diesem Rahmen wurde u. a. eine zentrale Dokumentenablage im PLM-System eingerichtet, die fortan als elektro- nischer Sammelplatz aller auftragszugehörigen Dokumente von der Anfrage über Zeichnungen bis zur Rechnung dient. Wichtig ist, in die- sem Rahmen insbesondere nur die Menge an Maßnahmen zur Umsetzung freizugeben, die parallel, d. h. zum einen parallel zueinander, aber auch parallel zum Tagesgeschäft, von den betrof- fenen Mitarbeitern bewältigt werden können. Implementierung der Auftragssteuerung Danebenwurde indeneinzelnenHandlungsfeldern das Grundgerüst einer durchgängigen orga- nisatorischen und informationstechnischen Auftragssteuerung durch mittel- bis langfristig ausgelegte Maßnahmenpakete ausgearbei- tet. So wurden im Kern des Handlungsfelds „Terminierung“ Meilensteine über den gesam- ten Prozessverlauf inklusive der administrativen Prozessteile konzeptioniert und detailliert be- schrieben. Weiterhin wurde das Rückmeldewesen entsprechend vervollständigt und Maßnahmen zur Steigerung der Rückmeldedisziplin diskutiert. Im Zentrum stand weiterhin die Entwicklung einer Auftragsleitstelle (siehe Bild 2), die zu- künftig die zentrale Regelstelle zur terminlichen Überwachung der Fertigungsaufträge darstellen soll. Neben der Bestimmung des Aufgabenprofils einer solchen Abteilung wurde eine mögliche organisatorische Implementierung beschrieben. Anschließend diente die Modellierung der zukünf- tigen, standardisierten Soll-Abwicklungsprozesse inklusive der abteilungsinternen wie -exter- nen Schnittstellen dazu, die Konzepte der Meilensteine als auch der Auftragsleitstelle im konkreten Abwicklungsprozess zu verorten. Ausgehend von diesem Soll-Konzept wurde die benötigte informationstechnische Unterstützung an den vorhandenen IT-Systemen gespiegelt. Im Ergebnis musste festgestellt werden, dass die beschriebenen Soll-Prozesse mit der aktuellen IT-Infrastruktur nicht umzusetzen wären und diese im Hinblick auf die ERP-Unterstützung völlig neu aufgesetzt werden muss. Als Konsequenz wurde das Handlungsfeld der IT-Unterstützung erweitert und die Neuauswahl eines ERP-Systems anhand der Anforderungen des Soll-Konzepts fokussiert. Im Rahmen der Einführung wird es 2012 darum gehen, die definierten Prozesse IT- seitig abzubilden und ERP- und Prozessumgebung entsprechend aufeinander abzustimmen. Bild 2: Aufgabenprofil einer Auftragsleitstelle Dr.-Ing. Tobias Brosze (li.) FIR, Bereichsleiter Produktionsmanagement (Bereichsleiter am FIR bis April 2012) Tel.: +49 241 47705-402 E-Mail: Tobias.Brosze@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Kfm. Stefan Cuber (2. v. li.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Supply-Chain-Design Tel.: +49 241 47705-420 E-Mail: Stefan.Cuber@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Ulrich Brandenburg (2. v. re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-436 E-Mail: Ulrich.Brandenburg@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Ing. Manfred Schulte (re.) Muhr und Bender KG Leiter Zentralbereich Fertigungstechnologien

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==