UdZ 1-2012

87 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Wettbewerbsfaktor 3: Wandlungsfähige Produktionssysteme Die Realisierung wandlungsfähiger Produktions- systeme, d. h. die Ermöglichung der Anpassung an sich ändernde Bedingungen jenseits vorgedachter Grenzen, gilt als eine der vielversprechendsten Gestaltungsoptionen zur Wettbewerbssicherung, wobei die vorgelagerten Wettbewerbsfaktoren der IT-Integration sowie der Echtzeitfähigkeit in der Datenverarbeitung elementare Voraus- setzungen darstellen. Gefragt nach den aktuellen Hindernissen für die Realisierung wandlungs- fähiger Produktionssysteme, antworteten die Unternehmen wie folgt (siehe Bild 3). Aufgrund mangelhafter Daten kann die Ist- Situation der Produktion nicht adäquat abgebildet werden. Ferner erschwert die unzureichende Datenlage die Analyse sowie die Ableitung mög- licher Verbesserungsmaßnahmen. Neben der man- gelhaften Datenqualität behindert die fehlende IT-Integration die Wandlungsfähigkeit. Es bedarf einfacher, modularer Strukturen mit standardisier- ten Schnittstellen, die dem Anwender auf der ei- nen Seite eine vereinfachte Handhabung erlauben und auf der anderen Seite eine Realisierung von Wandlungsfähigkeit in der Produktion ermögli- Bild 3: Hindernisse für die Realisierung wandlungs- fähiger Produktionssysteme (n=148) chen. Je nach äußeren Einflüssen muss es möglich sein, das IT-System schnell und unkompliziert an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Ein weiteres Problem zur Realisierung von wandlungsfähigen Produktionssystemen stellt die fehlende Prozessorientierung dar. Anstatt den Wertstrom in den Mittelpunkt des Unternehmensgeschehens zu stellen, sind Unternehmensstrukturen heute immer noch stark funktional geprägt, was sich sowohl in den Organisationsstrukturen, als auch in den IT-Architekturen widerspiegelt. Außerdem ist eine Tendenz zur steigenden Prozesskomplexität festzustellen, die 60 Prozent der Befragten ebenfalls als ein großes Defizit angeben. Die Produktionsprozesse sind wenig standardi- siert, oft ohne klare Abfolgen, aufgrund der Komplexität im IT-System nicht richtig ab- gebildet und stellen damit dem Mitarbeiter nicht die notwendige Transparenz bereit, um die Prozesse ausreichend zu analysieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Alle Ergebnisse der Studie sind in einer Broschüre zusammengefasst (60 Seiten) und können auf www.win-d.de oder beim FIR e. V. an der RWTH Aachen käuflich erworben werden. Studien, Standards und Publikationen

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