UdZ 1-2013
27 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit dem Jahr 2006 das Aachener Exzellenzcluster „Integrative Produktions- technik für Hochlohnländer“, das zum Ziel hat, Produktion in Hochlohnländern wie Deutsch- land insbesondere vor dem Hintergrund eines zunehmend dynamischen Umfeldes und zunehmender Globalisierung zu sichern. Am Exzellenzcluster sind über 20 Institute der Material- und Produktionswissenschaften be- teiligt und es wird Wert auf Interdisziplinarität gelegt, um das Produktionssystem als Ganzes erforschen zu können. Am 15. Juni 2012 hat der Bewilligungsausschuss in Bonn die Forschungsaktivitäten innerhalb des Clusters für weitere fünf Jahre gesichert. In der er- sten Förderperiode wurden Modelle und Technologien entwickelt, die in den kom- menden fünf Jahren um eine ganzheitliche Sicht erweitert und in eine übergreifende Produktionstheorie integriert werden sol- len. Das FIR e. V. an der RWTH Aachen wird in der Fortsetzungsphase das Teilprojekt „Cognition-enhanced, Self-Optimising Pro- Aachener Exzellenzcluster: „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ Produktionssysteme sollen sich in Zukunft selbstoptimierend an veränderliche Rahmenbedingungen anpassen Heute besteht einer der zentralen Erfolgsfaktoren für produzierende Unternehmen in Hochlohnländern darin, eine schnelle Anpassung an sich wandelnde Umweltbedingungen vornehmen zu können. Hatten Planungen bis vor einigen Jahren noch hinreichend lange Bestand, um so auch zur Umsetzung zu kommen, so ist dieses heute immer öfter nicht mehr der Fall. Pläne müssen immer schneller angepasst bzw. überarbeitet werden. Es muss also ein Weg weg von der Planung hin zu einer Regelung gefunden werden. Mehr noch: Im besten Falle sollten sogar Ziele situationsabhängig angepasst werden. Ist dieses der Fall, so spricht man von Selbstoptimierung. Die Erforschung von selbst- optimierenden Produktionsnetzwerken ist das Ziel des Teilprojekts D-1 des Aachener Exzellenzclusters, in dem das FIR e. V. an der RWTH Aachen gemeinsam mit weiteren Instituten interdisziplinäre Grundlagenforschung betreibt. Dieses Teilprojekt ist Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“. Projekttitel Exzellenzcluster Cognition-enhanced – Self-Optimising Production Networks Projekt-/ Forschungsträger DFG Projektpartner Werkzeugmaschinen- labor der RWTH Aachen (WZL); Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der RWTH Aachen; Human Computer Interaction Center (HCIC) der RWTH Aachen Ansprechpartner Dipl.-Math. Simone Runge Internet www.production- research.de duction Networks“ leiten, das sich in das Forschungsgebiet der selbstoptimierenden Produktionssysteme eingliedert. Planungen erfolgen im Vorhinein und meist nicht in Echtzeit. Gerade in Zeiten, in denen sich Rahmenbedingungen, unter denen Unter- nehmen erfolgreich wirtschaften müssen, immer schneller verändern, können rein plan- orientierte Ansätze nicht mehr zielführend sein, da es in rein planorientierten Systemen schwer ist, auf spontan auftretende Änderungen hinreichend schnell zu reagieren. Zur erfolg- reichen Unternehmensführung besteht daher „…die Herausforderung […] darin, dynamisch den besten Weg zwischen einer detaillierten Planung und der unmittelbaren Gestaltung des Wertstroms zu finden.“ ([1], S. 748). Als eine Chance, dieser Herausforderung erfolgreich zu begegnen, werden im Aachener Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hoch- lohnländer“ die Integration selbstoptimie- render Fähigkeiten in Produktionssysteme gesehen. Selbstoptimierung erweitert dabei die Bild 1: Von der klassischen Regelung zur Selbstoptimierung (in Anlehnung an B recher et al. [1], S. 751) FIR-Forschungsprojekte
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