UdZ 1-2013
28 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Produktionsmanagement Merkmale einer klassischen Regelung, dass das Systemverhalten kontinuierlich analysiert und zur Erreichung der Ziele angepasst werden soll, noch um den Aspekt, dass auch die einzelnen Teilziele vom System selbst angepasst werden können (siehe Bild 1, S. 27). In der ersten Förderperiode des Exzellenz- clusters wurde ein auf dem Viable-Systems- Model basierendes Referenzmodell des Produktionsmanagements entwickelt, das als Basis für die wissenschaftlichen Untersuchungen im Teilprojekt „Cognition-enhanced, Self- Optimising Production Networks“ in der zweiten Förderperiode dient (siehe Bild 2). Es wird nun untersucht, wie dieses Modell bei dem Design und der Integration der oben be- schriebenen selbstoptimierenden Regelkreise unterstützen kann. Die Untersuchungen fußen dabei vor allem auf drei zentralen Forschungshypothesen: 1) Selbstoptimierende Produktionssysteme besitzen eine bessere Anpassungsfähigkeit an optimale Betriebspunkte und dyna- mische Bedingungen als planungsorien- tierte Systeme. 2) Das Viable-System-Model liefert eine ge- eignete Struktur für eine konsistente Inte- gration der transdisziplinären Regelkreise und ihre Einregelung in ein übergeord- netes Zielsystem. 3) Geeignete Informationsaufbereitung und Visualisierung der Informationen können die Ergebnisse menschlicher Entscheid- ungen hinsichtlich der Steuerung von Produktionssystemen verbessern. Entsprechend wird bei der Forschung in der zweiten Förderperiode insbesondere Wert auf die regelungstechnische Vermaschung aller Ebenen gelegt: von der zwischenbetrieb- lichen Ebene bis hin zur Maschinenebene in einzelnen Unternehmen. Das sozio-technische System Produktion wird darüber hinaus nun vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen Sichtweise erforscht. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Projekts macht dieses mög- lich: Das Institut für Arbeitswissenschaften (IAW) unterstützt bei der Erforschung des Menschen als Produktionsfaktor, das Human- Computer-Interaction-Center (HCIC) bringt seine Kompetenz hinsichtlich psychologischer Faktoren und geeigneter Visualisierung in das Projekt ein und der Forschungsbereich für Messtechnik und Qualitätsmanagement des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen vertritt die Perspektive des Qualitäts- managements in diesem Projekt. Somit kann ein ganzheitliches Verständnis des Unter- suchungsbereichs als Kombination aus Mensch, Technik und Organisation sichergestellt werden. Zur Erforschung dieses komplexen Themen- bereichs wurden zunächst drei Anwendungsfälle konzipiert (siehe Bild 3, S. 29). Der Erforschung überbetrieblicher Zusammen- hänge dient ein Anwendungsfall, der die Informationsbereitstellung, -darstellung und Bild 2: Referenzmodell
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