UdZ 1-2013

33 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Dipl.-Wirt.-Ing. Stefan Kompa MSc (li.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-426 E-Mail: Stefan.Kompa@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Niklas Hering (re.) FIR, Leiter Bereich Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-402 E-Mail: Niklas.Hering@fir.rwth-aachen.de gehalten werden kann. Dem Produktionsplaner stehen oftmals alle relevanten Informationen zur verbindlichen Lieferterminzusage aufgrund heterogener IT-Landschaften, der nicht zeit- nahen Informationsbereitstellung sowie feh- lender echtzeitdatenverarbeitender IT-Systeme/ Systemkombinationen nicht anforderungsgerecht zur Verfügung. Es fehlt daher an einer validen und im Gegensatz zu MES-/APS-Systemen gleichzeitig verständlichen Entscheidungsunterstützung zur Auftragseinlastung in Überlastsituationen. Gängige MES-Systeme können die oftmals komplexen Wechselwirkungen nicht vollständigmathematisch abbilden. Die Berechnungen dieser Systeme sind insbesondere für Produktionsplaner in KMU nicht nachvollziehbar und bieten daher keine praktikable Entscheidungsunterstützung. Das Charakteristikum der Verständlichkeit ist dabei einerseits Bedingung für eine breite Anwendung in KMU und ande- rerseits Voraussetzung für eine Reflexion des Vorschlags durch den Produktionsplaner. Dieser kann nur so sein Wissen und seine Erfahrung ein- bringen, umUnzulänglichkeiten der Entscheidungs- unterstützung auszugleichen. Es fehlt daher an einer validen und gleichzeitig verständlichen Entscheidungsunterstützung zur situationsge- rechten Auftragspriorisierung auf Basis produk- tionslogistischer Kennwerte. DesWeiterenmangelt es an einem selbstoptimierenden Konzept zur dynamischen Zielsystem- und Parameteran- passung im Rahmen der Auftragseinlastung durch eine Kooperation zwischen Produktions- planer und IT-System. Das AiF -Forschungsprojekt „SelfOrder“ leistet durch sein Gestaltungsmodell der selbstopti- mierenden Auftragseinlastung in Interaktion von Produktionsplaner und IT einen Beitrag zu aktuellen wissenschaftlichen Diskussionen. Für Produktionsplaner in KMU sollen im Projekt folgende Fragestellungen für eine zielkonforme Priorisierung von Aufträgen in Überlastsituationen geklärt werden: • Wie kann ich als Produktionsplaner die wich- tigen Aufträge in Überlastsituationen schnell identifizieren? Bild 1: Aktuelle Problemstellung von Produktionsplanern in KMU • Wie wirkt sich die Priorisierung auf die Realisierung meiner bereits bestehenden Aufträge aus? • Wie kann ich meine logistischen Zielgrößen trotz meines manuellen Eingreifens möglichst positiv beeinflussen? Eine weitere Anforderung seitens Produktions- planern aus KMU besteht in der praxistauglichen Aufbereitung und somit in der Verständlichkeit der Ergebnisse für die Praxis. Dies wird durch das Bild der Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zwischen den produktionslogistischen Einfluss- größenundderPlanungslogikineinerSimulations- umgebung erreicht. Hierdurch können beispiels- weise die Konsequenzen, die eine Veränder- ung von Einflussgrößen auf die Zielgrößen der Auftragseinlastung hat, vom Produktions- planer leicht nachvollzogen werden. So kann sowohl das Verständnis für die logisti- schen Zusammenhänge verbessert als auch die Nachvollziehbarkeit der Entscheidungs- unterstützung gewährleistet werden. Weiterhin wird im Rahmen des AiF -Forschungsprojekts eine Demonstrations- und Schulungsum- gebung im ERP-Innovation-Lab des FIR e. V. erarbeitet, um dieses Verständnis systematisch zu fördern. FIR-Forschungsprojekte

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