UdZ 1-2013
35 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ sich für Unternehmen in Zukunft die Möglichkeit, durch maßgeschneiderte Energieprodukte mit den Versorgern bares Geld zu sparen. Voraussetzung hierfür ist eine erhöhte Flexibilität, da beispielsweise die Produktionsplanung entsprechend angepasst werden muss. Energie-Produkt-Modell Auf Basis der Erkenntnisse der Benchmarking- studie und des Modells für ganzheitliches Energiemanagement wurde ein Energie-Produkt- Modell entwickelt (siehe UdZ 2-2012, S. 14) welches darauf abzielt, den Umgang mit Energie effizienter und effektiver zu gestalten – so- wohl seitens der Energieproduzenten als auch der Energieverbraucher. Die unterschiedlichen Betrachtungsebenen, die das Produktmodell adressiert, sind im Folgenden aufgeführt: Die Sicht Energie-Supply-Chaindes Produktmodells erfasst und analysiert die Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette der Energiewirtschaft. Dazu erfolgt eine umfassende Untersuchung des europäischen Energiemarktes – mit projekt- spezifischem Fokus auf Deutschland, Österreich und Belgien. Es werden Lücken bzw. Brüche in der Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren identifiziert sowie Anforderungen hinsichtlich der auszutauschenden Daten und Informationen erhoben. Auf Unternehmensebene werden die Energie- flüsse innerhalb eines Unternehmens mit den be- nötigten Informationsflüssen verbunden. Ziel ist eine anforderungsgerechte Erfassung aller rele- vanten Energie- und Informationsflüsse von der HVAC-Ebene in die Produktion. Damit stellt diese Betrachtungsebene ein Verbindungselement zwischen der Supply-Chain-Ebene und der nachfolgenden Produktionsebene dar. Weiterhin wird die informationstechnische Abbildung der Energie- und Informationsflüsse in betrieblichen Anwendungssystemen skizziert. Hier zeichnet sich im Rahmen der Benchmarkingstudie ein wesentliches Defizit ab. Darüber hinaus wird ein Ausblick erstellt, welche Informationen in einer Public-Cloud, in einer Private-Cloud oder unternehmensintern gespeichert und verarbeitet werden sollten. Auf der Ebene Produktion werden im Rahmen des Projekts die Stellgrößen der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) analysiert. Das zu ent- wickelnde Beschreibungsmodell baut auf dem anerkannten Aachener PPS-Modell auf und er- weitert die vier Referenzsichten (Aufgabensicht, Prozessarchitektursicht, Funktionssicht und Prozesssicht) um die Aspekte der energieeffi- zienten Produktionsplanung und -steuerung. Insbesondere werden innerhalb der Aufgabensicht Dipl.-Wirt.-Ing. Ulrich Brandenburg (li.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-436 E-Mail: Ulrich.Brandenburg@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Ing. Sebastian Kropp (re.) FIR, Bereich Informationsmanagement Fachgruppe Informationstechnologiemanagement Tel.: +49 241 47705-509 E-Mail: Sebastian.Kropp@fir.rwth-aachen.de Bild 2: Übersicht über die Handlungsfelder im Energiemanagement FIR-Forschungsprojekte die Zusammenhänge der Stellgrößen wie Auftragsfreigabe, Losgrößenbildung oder Reihenfolgeplanung auf die Ausgangsgrößen der Produktion, namentlich Energiekosten, CO 2 - Emissionen, Energieverbrauch, analysiert. Literatur [1] BMU: Das Energiekonzept der Bundesregierung 2010 und die Energiewende 2011. http://www. bmu.de/energiewende/downloads/publ/46394. php. Stand: 05.11.2012. [2] IEA INTERNATIONAL ENERGY AGENCY: Energy Policies of IEA Countries. Germany 2007 review. IEA/OECD, Paris 2007. [3] Abele, E.; Schrems, S.; Schraml, P.: Energie- effizienz in der Fertigungsplanung. Früh- zeitige Abschätzung des Energieverbrauchs von Produktionsmaschinen in der Mittel- und Großserienfertigung. In: wt wekstatts- technik online 102 (2012) 1/2, S. 38–42.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==