UdZ 1-2013

39 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Das Themenfeld des von der europäischen Kommission geförderte Forschungsprojekt lässt sich in den Kontext der „Fabrik der Zukunft“ und der „intelligenten Fabrik“ (Smart Factorys) einordnen. Dieser Rahmen wurde von der EU entwickelt, um geeigneten Forschungsvorhaben entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen, die sich mit neuar- tigen, innovativen und zukunftsorientierten Methoden und Prozessen beschäftigen, welche den Produktionsprozess technologiegestützt effizienter gestalten. Sense&React beschäftigt sich exakt mit diesen Herausforderungen. Das zusammengestellte Konsortium umfasst neben bekannten Forschungsinstituten wie der University of Patras (Projektkoordinator Griechenland), der Technischen Universität Dresden , der Högskolan i Skövde (Schweden), dem Instituto Superior Tecnico (Portugal) und dem FIR zahlreiche namhafte Vertreter aus der Industrie, die das Vorhaben von Sense&React mit großem Interesse unterstüt- zen und entscheidend vorantreiben wollen. Mit SAP AG (Deutschland), Volvo (Schweden), Elektrolux (Italien), Intrasoft (Belgien), Emphasis Telematics (Griechenland), Ascom (Schweden) und nicht zuletzt ENP (Portugal) konnte ein breit gefächertes, internationales Konsortium aus den unterschiedlichsten Branchen gebildet werden. Dadurch ist sichergestellt, dass die aufgenommenen Anwendungsfälle einen guten Querschnitt der Industrieinteressen repräsentie- ren und entsprechend eine hohe Praxisrelevanz der Forschungsergebnisse gewährleistet ist. Ausgangspunkt für „Sense&React“ sind alltäg- liche Problemstellungen, die in einer typischen Produktion anfallen. Dies sind unter anderem: Sense&React: Entwicklung eines IT-Systems zur nutzergerechten und situationsabhängigen Bereitstellung von Produktionsinformationen Intelligentes Management von Produktionsumgebungen durch den Einsatz von fabrikweiten Sensornetzwerken und neuartigenMess- und Bewertungsverfahren In der heutigen Produktionsumgebung bestimmt eine Vielzahl von IKT (Information and Communication Technologies) den betrieblichen Ablauf. Sensoren, WLAN, mobile Endgeräte, MES-, ERP- und BDE-Systeme erzeugen eine unüberschaubareMenge von Informationen, welche dem Produktionsmitarbeiter, Büropersonal, Vertrieb, Management und weiteren Entitäten zur Verfügung gestellt werden sollen. Diese Datenmengen lassen sich nur schwer bündeln und in geeigneter Form für den jeweiligen Endnutzer aufbereiten. „Sense&React“ greift genau dieses Defizit auf. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie sich dieser komplexe Weg von Informationserzeugung, Verarbeitung und adäquater Aufbereitung strukturieren lässt. Informationen sollen der Situation gemäß und der spezifischen Rolle angepasst zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise sollen Produktionsverfahren beschleunigt, geeig- nete Reaktionen auf Fehlverhalten vonMensch undMaschine generiert und der gesamtheitliche Produktionsablauf verbessert werden. Projekttitel Sense&React Projekt-/ Forschungsträger Europäische Kommission Projektpartner University of Patras; SAP AG; VOLVO Technology AB; Electrolux Appliances Spa; Intrasoft International SA; emphasis telematics ae ; Högskolan i Skövde; Technische Universität Dresden; Ascom (Sweden) AB; Estaleiros Navais de Peniche (ENP), S.A.; Instituto Superior Técnico Ansprechpartner Dipl.-Inf. Marcel Scheibmayer Internet www.sense-react.eu Welche Ursachen gibt es für Verzögerungen im Ablauf der Produktion, an welcher Stelle gibt es Informationsdefizite und wo kommt es eventuell zu einer Informationsüberreizung? Zusammen mit den Anwendungspartnern aus dem Konsortium wurden insgesamt sechs unterschiedliche Themenkomplexe erarbeitet, für die Sense&React versucht, ein gemeinsames Lösungskonzept zu entwickeln. Im Einzelnen sind dies die Themen: • Unterstützung der Mitarbeiter im Produktionsbereich durch geeignete Informationsaufbereitung • Unterstützung des für die Produktion verantwortlichen Leiters durch geeignete Informationsaufbereitung • Wartungsmaßnahmen • Energieeffizienz in der Produktion • Lagerbewirtschaftung • Konzepte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit Zur Realisierung dieses Ansatzes lässt sich das Konzept von Sense&React (siehe Bild 1, S. 40) wie folgt zusammenfassen: die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort der richtigen Person auf einer adäquaten Weise zur Verfügung zu stellen. Dazu kombiniert Sense&React ein fabrikweites, umfassendes Sensornetzwerk mit einem intelligenten, mo- bilen, anwenderspezifischen User-Interface und einem adaptiven, auf Echtzeit basierten Produktionsinformationssystem. In Bild 2 (siehe S. 40) sind die vier Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte von Sense&React in einer schematischen Übersicht zusammenge- tragen. Das Projekt konzentriert sich darauf, für die Produktionsumgebung eines Maschinen- FIR-Forschungsprojekte

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