UdZ 1-2013

43 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ pünktlich zu liefern bzw. von vornherein rea- listische Lieferzeiten anzubieten. Um die plattformbasierte Kommunikation via myOpenFactory © als Grundlage für diesen Mechanismus noch einfacher zugänglich zu machen und die elektronische Kommunikation zwischen Firmen europaweit zu ermöglichen, wurde daneben ein europaweit gültiger, mul- tilateraler EDI-Vertrag entwickelt. Dieser ermöglicht es Unternehmen, über eine einzelne Vertragszustimmung zur Nutzung der elektronischen Kommunikation über myOpenFactory © rechtssicher mit allen Teil- nehmern auf der Plattform zu kommunizie- ren. Momentan befindet sich der Vertrag im europäischen Standardisierungsverfahren und wird bei Anerkennung eine Klärung der Rechtslage bei internationalem, elektronischem Datenaustausch erreichen. Somit könnte eine entscheidende Hürde auf dem Weg zur elektronischen Kommunikation zwischen Unternehmen überwunden werden. Dipl.-Wirt.-Ing. Niklas Hering (li.) FIR, Bereichsleiter Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-402 E-Mail: Niklas.Hering@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Axel Schoth (re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Supply-Chain-Design Tel.: +49 241 47705-302 E-Mail: Axel.Schoth@fir.rwth-aachen.de Literatur [1] Schuh, G.: Effiziente Auftragsabwicklung mit myOpenFactory. Hanser Verlag, München [u. a.] 2008. MyOpenProductNavigator: DIN SPEC 91292 FIR entwickelt mit Projektpartnern eine DIN-Spezifikation zum dynamischen Datenaustausch zwischen Produktkatalogen und ERP-Systemen Das Forschungsprojekt „myOpenProductNavigator“ (myOPN) wurde im Juli 2012 ab- geschlossen und leistete einen Beitrag zur Förderrichtlinie „Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen ( FuE ) durch Normung und Standardisierung“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) . Das Ziel von „myOpenProductNavigator“ war die Entwicklung einer DIN SPEC für den dynamischen Datenaustausch zwischen Produktkatalogen/Webshops und ERP-Systemen. „myOpen- ProductNavigator” (myOPN) trägt maßgeblich dazu bei, den Medienbruch zwischen den elektronischen Katalogen und der internen Bestellabwicklung zu überwinden. Die große Vielfalt des Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Marktes bietet gerade kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Chance, eine auf ihre Anforderungen angepasste Unternehmenssoftware zu nutzen. Aufgrund ihrer Unternehmensgröße nutzen KMU zumeist nicht die ERP-Systeme mit einem großen Funktionsumfang, sondern eher spezialisierte Branchenlösungen kleinerer ERP- Anbieter. Diese besitzen gerade für kleine und mittlere Unternehmen nur selten Schnittstellen zu Produktkatalogen. Die Entwicklung der myOPN-Schnittstelle soll zum einen den kleineren ERP-Anbietern ermöglichen, ihr Produktportfolio auszubauen. Zum anderen ermöglicht myOPN einen elektronischen und direkten Zugang zu Produktdaten von Unternehmen. Hierdurch sind KMU in der Lage, wesentlich effizienter ihre Auftragsabwicklung realisieren zu können. Durch die standardisierte Übertragung der Produktinformationen werden Erfassungs- und Übertragungsfehler vermieden sowie erhebliche Kosteneinsparungen erzielt. Durch einen einheit- lichen Datenstandard ergibt sich sowohl für die Anbieter von IT-Systemen als auch für die Anbieter von Produktkatalog-Software ein erhebliches Innovationspotenzial: Die erleichterte Nutzung der Produktkataloge für Variantenteile oder B- und C-Teile im Rahmen einer ABC-Einstufung dürfte gerade im Maschinen- und Anlagenbau deutliche Einsparpotenziale freisetzen. Ausgangspunkt für den Datenaustausch ist das Zusammenstellen eines Warenkorbs in einem Projekttitel myOpenProductNavigator Projekt-/ Forschungsträger BMWi; DLR Förderkennzeichen 01FS10025 Projektpartner PSIPENTA Software Systems GmbH, Burkhardt GmbH, Westaflex Werk GmbH, Zitec Industrietechnik GmbH, myOpen Factory Software Gmb Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Stefan Kompa, M.Sc. FIR-Forschungsprojekte

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