UdZ 1-2013
57 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Bild 1: Vorgehen bei der Netzwerkoptimierung ineffizientes logistisches Netzwerk entstehen. Ändern sich Kostensätze für den Transport, Transportmengen zwischen Standorten des Netzwerks oder kommen neue Bedarfsregionen (beispielsweise durch aufstrebende Märkte wie China) hinzu, kann ebenso eine grundlegende Überarbeitung des Netzwerks erhebliche Ein- sparpotenziale für das eigene Unternehmen mit sich bringen. Durch eine strukturierte Überprüfung des eigenen logistischen Netzwerks können die Herausforderungen, die aus der stärkeren Vernetzung der Unternehmen resultieren, zu einem Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz werden. Das FIR hat hierfür ein standardisiertes Vorgehen entwickelt und unterstützt Unternehmen dabei, ihr be- stehendes Logistiknetzwerk zu analysieren und auch vor dem Hintergrund zukünftiger Herausforderungen zu optimieren. Dabei geht das FIR in drei Schritten vor (siehe Bild 1): 1. Analyse und Modellierung der Ist-Situation im Netzwerk Zunächst gilt es, den Untersuchungsbereich festzulegen. Es muss in diesem Schritt fest- gelegt werden, welche Artikel untersucht werden sollen und wie diese ggf. gruppiert werden können. Denkbar ist dabei z. B. eine Gruppierung nach dem Volumen der be- trachteten Artikel, sofern das Volumen die ausschlaggebende Komponente für die Be- rechnung der Transportkosten darstellt. Ebenso könnten aber beispielsweise auch Kunden- standorte nach Postleitzahlregionen zusam- mengefasst werden, wenn diese Regionen identische Transportkosten aufweisen. Es lässt sich durch eine solche Zusammenfassung zu Artikelklassen oder Kundengruppen die Komplexität der Untersuchungen deutlich ver- ringern, ohne dass die Aussagekraft der ent- stehenden Entscheidungsvorlage dadurch an Qualität abnimmt. Für den auf diese Art abgegrenzten und in der Planungskomplexität reduzierten Unter- suchungsbereich müssen dann relevante Stammdaten und historische Bewegungsdaten aufbereitet werden. Die Verfügbarkeit die- ser Daten in ausreichender Qualität stellt die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Analyse und das Entstehen einer validen Ent- scheidungsvorlage. Daher ist dieser Punkt von sehr großer Wichtigkeit bei der Analyse und Optimierung des logistischen Netzwerks. Mit den dann verfügbaren Daten über Standorte, Stamm- und Bewegungsdaten lässt sich die Ist-Situation im Netzwerk modellieren und grafisch anschaulich darstellen. Nicht selten führt dies bereits zu einem beachtlichen Er- kenntnisgewinn für viele am Projekt beteiligte Personen. 2. Analyse und Modellierung der Situation am Markt Fragestellungen der Optimierung oder gar Neuauslegung eines logistischen Netzwerks müssen immer vor dem Hintergrund der langfri- stig zu erwartenden Veränderungen im Unter- nehmensumfeld getroffen werden. Zu diesem Zweck gilt es auch die Rahmenbedingungen zu analysieren: Wo stehen wir heute? Was sind heute Bedarfsverursacher und gehen wir von einem Wachstum oder von Stagnation aus? In welchen Regionen ist ein Wachstum zu erwarten? Erwarten wir Entwicklungen im technologischen Umfeld, die sich auf unseren Absatz oder unsere Beschaffungssituation auswirken können? Welche zusätzlichen Industrieprojekte – Analysieren und optimieren
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