UdZ 1-2013

63 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Potenziale strukturiert zu identifizieren sowie die Planungsverfahren gegenüber dem Stand der Technik und der Vorgehensweise anderer Unternehmen (Best Practices) zu reflektieren. Das FIR hat auf Grundlage seiner Erfahrungen aus zahlreichen Industrieprojekten branchenneu- trale Methodiken zur Prozessoptimierung in der Auftragsabwicklung entwickelt, die sich auf alle Bereiche eines Unternehmens anwenden lassen. Vorgehensweisen zur Optimierung der Auftragsabwicklungsprozesse Eine strukturierte Basis für eine erste Potenzial- identifikation bietet der „Potenzialcheck Unter- nehmensprozesse“. Der Ansatz umfasst einen nach denHauptprozessen der Auftragsabwicklung gegliederten Fragen- und Aussagenkatalog, mit dem sich in kurzer Zeit ein Status quo bezüglich der Verbesserungspotenziale erheben lässt. Abhängig von den identifizierten Potenzialen kön- nen entweder direkt Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden oder die Schwerpunkte für eine tiefergehende Prozessoptimierung de- finiert werden. Die fundierte Prozessoptimierung erfolgt in einem dreischrittigen Vorgehen: In der Prozessanalyse werden zunächst sämtliche bestehenden Prozesse (Ist-Prozesse) des identifizierten Be- trachtungsbereichs auf einem handhabbaren Abstraktionsniveau analysiert sowie anschließend die relevanten Teilprozesse detailliert dargestellt. Den im Rahmen der Diskussion identifizierten Potenzialen in den aktuellen Abläufen werden direkt Verbesserungsmaßnahmen zugeordnet. Innerhalb der Potenzialbewertung werden die identifizierten Verbesserungsmaßnahmen nach Umsetzungsaufwand, Einsparpotenzialen und un- ternehmensspezifischen Kriterien (beispielsweise prozessbezogenen Zielgrößen) bewertet. Die Optimierung der Prozesse erfolgt zunächst durch eine Konzeption der Sollprozesse, die das Zielbild und somit den Rahmen für die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen vorgibt. Anschließend werden die Verbesserungsmaßnahmen zu Hand- lungspaketen aggregiert und priorisiert. Die Priorisierung der identifizierten Maßnahmen gibt die Umsetzungsreihenfolge vor. In Abhängigkeit des Maßnahmenumfangs sollte die Umsetzung als eigenes Optimierungsprojekt imUnternehmen verankert und durch ein entsprechendes Projektmanagement unterstützt werden. Mittels der beschriebenen Vorgehensweisen lässt sich beispielsweise über die Reduzierung der angesprochenen Liegezeiten in der Auf- tragsabwicklung oder die Optimierung der Planungsverfahren häufig eine deutliche Redu- zierung der Durchlaufzeit und deren Streuung er- reichen. Dies führt in Konsequenz regelmäßig zu einer Verbesserung der Termintreue. Als weiterer Nutzen neben der verbesserten Zielerreichung stellt sich infolge einer Prozessoptimierung oftmals eine erhöhte Mitarbeitermotivation ein. Dipl.-Wirt.-Ing. Stefan Kompa, M.Sc. (li.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-426 E-Mail: Stefan.Kompa@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Ulrich Brandenburg (2. v. li.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-436 E-Mail: Ulrich.Brandenburg@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Dennis Schiemann (mi.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-425 E-Mail: Dennis.Schiemann@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Jan Reschke (2. v. re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-428 E-Mail: Jan.Reschke@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wi.-Ing. Ulrike Krebs (re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Auftragsmanagement Tel.: +49 241 47705-431 E-Mail: Ulrike.Krebs@fir.rwth-aachen.de Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

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