UdZ 1-2013
7 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ 1956 Am 22.11.1956 wird der Neubau des FIR eingeweiht. Auffallende Merkmale des Gerippebaus aus Stahlbeton sind die großflächigen Fenster, die vor zu starker Einstrahlung durch Sonnenlamellen geschützt sind. Im linken Flügel befindet sich eine Ausstellungshalle, in der wechselnde Themen der Rationalisierung gezeigt werden, durch die Fenster auf der rechten Seite blickt man auf eine Lochkartenanlage, mit deren Hilfe alle rechnerischen und statistischen Arbeiten für die internen Belange der Hochschule und für Forschungsaufträge der Industrie durchgeführt werden. 1959 Am FIR wird das Zentralarchiv für Rationalisierung zur systematischen Auswertung einschlägiger Fachzeitschriften gegrün- det und unter dem Stichwort „Dokumentation“ geführt. Weitere Forschungsschwerpunkte in dieser Zeit sind Produktivitätsstatistik, Produktivitätsmessung und dazu gehörige Verfahrensvergleiche. Außerdem wird das FIR 1959 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) . Nach der Idee der industriellen Gemeinschaftsforschung sollen im Austausch zwischen Forschung und Praxis die Möglichkeiten geschaffen werden, die Rationalisierungserfahrungen zu verallgemeinern. 1962 Das FIR beginnt mit der Erforschung des wirtschaftlichen Einsatzes von EDV-Anlagen. Es werden zunehmend mathematisch- analytische Methoden angewendet und Aufgabenbereiche des Operations-Researchs hinzugenommen. Aus dem Arbeitsfeld „Fertigungsplanung und Steuerung mit EDV“ erwächst die „Terminplanung“ mit Untersuchung zur Auftragssteuerung mittels Netzplantechnik, zur Durchführung von Qualitätskontrollen mit DV-Anlagen und zur Zeitanalyse und -planung im Konstruktionsbüro, aber auch zur betrieblichen Verlustquellenforschung und insgesamt zur Methodik der Fabrikplanung. In gleichem Maße findet mit zunehmender Automation der Einsatz der menschlichen Arbeitskraft durch soziale und technische Anpassung der Arbeit an die Arbeitspersonen steigende Beachtung. 1965 Nach dem überraschenden Ableben von Professor Mathieu übernimmt Professor Herwart Opitz, Gründungs- und Präsidiumsmitglied des FIR sowie Inhaber des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre und Direktor des Werkzeug- maschinenlabors (WZL) der RWTH die kommissarische Leitung des FIR . 1967 Professor Rolf Hackstein wird in Personalunion Direktor am FIR sowie Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft (IAW) . Er fühlt sich dem geistigen Erbe von Mathieu verpflichtet. Seine Forschungsergebnisse gehören noch heute zu den maßgeblichen Grundlagen der Disziplin. In den kom- menden zwanzig Jahren wird er sich um den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Industrie große Verdienste erwerben. 1968 Die erste Ausgabe der FIR - und IAW -Mitteilungen erscheint, die über die aktuellen Forschungstätigkeiten der Institute berichtet. Den heutigen Nachfolger „Unternehmen der Zukunft“ halten Sie in den Händen. 1969 Dr. Alfred Borges wird zum wissenschaftlichen Geschäftsführer und stellvertretenden Institutsdirektor am FIR bestellt. Er leitet das Institut bis zum Jahr 1992. Nachdem 1969 die Forschungsinhalte in zwei Bereiche aufgeteilt wurden, entwickelten sich die Aufgabenstellungen in den 1970er Jahren vielfältig weiter. Im Bereich Fertigungsplanung und -steuerung beziehungsweise „Terminplanung“ erzielte das FIR zum Beispiel Ergebnisse mit Simulationsmodellen, mit der Erschließung von Behindertenarbeitsplätzen in der EDV, mit dem anwendungsgerechten Aufbau von Datenbanken, mit der Informationsdarstellung in Netzplanform und mit der Integration von Lagerdisposition und Kapazitätsterminierung. In den Bereich „Zeitplanung“ fielen beispielsweise rechnergestützte Planungsverfahren und Kalkulation, Reorganisation von Fertigungsstätten und Effektivitätssteigerung von Instandsetzungsbetrieben. Der Bereich der „Personalplanung“, der quantitativen Bestimmung des Automationsgrads, mit automatisierungsgradadäquaten Entlohnungsformen, Planzeitwerten, Prozesszeiten und Grundlagen von Personalinformationssystemen. Mehr über die Entwicklung in den folgenden 20 Jahren der Institutsgeschichte von 1973 bis 1993 erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der UdZ im Juli 2013. FIR-Historie – 60 Jahre FIR
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