UdZ 1-2014
10 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ Bild 2: Tracking & Tracing mit Case-Level-RFID-Tagging Das Projekt glieder t sich in drei große Arbeitspakete: Im ersten Arbeitspaket soll ein Verfahren zur automatisierten, produktspe- zifischen Bestimmung des optimalen RFID- Transponders und dessen Position entwickelt werden. Dieser sogenannte „Optimal-Tag- Type-and-Position-Evaluator“ (OTTP) wird vom European-EPC-Competence-Center in Neuss entwickelt. Im zweiten Arbeitspaket wird ein Fertigungsverfahren erarbeitet, mit dem Kartonagen für FMCG-Artikel bereits während der Kartonagenproduktion mit RFID- Transpondern versehen werden können. Das dritte Arbeitspaket umfasst die Entwicklung und Erprobung neuer, echtzeitdatenbasier- ter Methoden zur Planung und Steuerung in der Supply-Chain. Sie sollen die Daten über den Warenfluss nutzen, die durch die RFID- Implementierung neu verfügbar werden. Entwicklung adaptiver Planungs- und Steuerungsmechanismen Der erste Feldversuch, der von November 2012 bis Ende Februar 2013 stattfand, diente vor allem der Verifikation der Ergebnisse der Arbeitspakete zum Tagging-Verfahren und zum OTTP. Dafür wurden an verschiedenen Stellen entlang der Lieferkette RFID-Lesegates und -Handgeräte installiert (siehe Bild 2). Für den aktuell laufenden zweiten Feldversuch wurde eine Software entwickelt, welche die RFID-Daten mit Auftragsdaten und Daten aus betrieblichen Systemen zusammenführt und aufbereitet. Über eine Webplattform werden die Informationen den Partnern zur Verfügung gestellt. Durch Verarbeiten der RFID-basierten Bewegungsdaten sowie weiterer Informationen aus betrieblichen Systemen, beispielsweise zu Aufträgen, kann die Webplattform effek- tiv dazu dienen, die Planungsprozesse in der Supply-Chain zu verbessern. Da die Daten über den Warenfluss nun echtzeitnah zur Verfügung stehen, können die Unternehmen Planabweichungen in der Supply-Chain schnel- ler erkennen und hierauf reagieren. So können Konsumgüterproduzenten beispielsweise ein- sehen, wie viele Einheiten eines bestimmten Artikels mit welcher Resthaltbarkeit in den Märkten vorhanden sind und wie lange sie im Durchschnitt dort lagern. Hieraus können sie Schlüsse hinsichtlich des Bedarfs ziehen. Derartige Daten waren vorher nicht verfügbar oder mussten aufwendig, etwa durch Umfragen, erhoben werden. Um mögliche Ansatzpunkte zur Verbesserung der Planungsprozesse in der Supply-Chain zu identifizieren, wurde zunächst eine um- fassende Analyse der Ist-Prozesse in der FIR-Forschungsprojekte
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