UdZ 1-2014
12 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ EUMONIS: Integrativer Ansatz zur Optimierung der regenerativen Energieerzeugung Durch einen integrativen Ansatz sind erstmals sämtliche Dienstleister regenerativer Energieerzeugung über eine Plattform vernetzt Im Rahmen der Leitinnovation „EUMONIS“ werden Dienstleistungs- und Kooperationskonzepte für den zukünftigen Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien gestaltet und realisiert. Der innovativeundganzheitlicheAnsatz, indemerstmals indiesemZusammenhang die drei Bereiche der Wind-, Solar- und Bioenergie integrativ berücksichtigt werden, ermögli- cht einen großen Schritt in Richtung der „Energieerzeugungsfabrik der Zukunft“. Im Rahmen der Projektarbeiten konzentriert sich das FIR zurzeit auf die Gestaltung eines geeigneten Geschäftsmodells für die Plattform, um eine nachhaltige dauerhafte Nutzung sicherzustellen. AußerdemmüssendieErgebnissedes Forschungsprojekts inFormvonStandards für dieWirtschaft nutzbar gemacht werden, weshalb sich das FIR an der Erarbeitung und Veröffentlichung von DIN SPECs, beispielsweisezurKlassifikationvonDienstleistungen imBereichder erneuerbarenEnergien, beteiligt. Das Forschungsprojekt EUMONIS mit dem Förderkennzeichen 01|S10033C wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Zielsetzung des Projekts Imvom BMBF geförderten Projekt „EUMONIS“wird eine hersteller- und systemübergreifende Plattform entwickelt, die eine zentrale Überwachung aller Komponenten in den Anlagen ermöglicht und den Einsatz aller Beteiligten im Fall von Wartungs- und Störungsfällen koordiniert, strukturiert und optimiert (siehe Bild 1, S. 13). Dieser Ansatz spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Konsortiums wider, in dem durch das Engagement von Komponentenlieferanten, Anlagenherstellern und Energieparkbetreibern verschiedene Stufen des Wertschöpfungsnetzwerks abgebildet sind. Über die Plattform kann sowohl die Be- triebsführung als auch die Instandhaltung, z. B. einer Bioenergieanlage, von den Herstellern und Zulieferern anhand entsprechender Schnittstellen verwaltet und anschließendmittels einer grafischen Benutzeroberfläche von dem Betreiber überwacht werden. Neben der integrierten Entwicklung der IT-Plattform wird im Projekt ein branchen- spezifisches Geschäftsmodell für die Plattform erarbeitet, das die Zusammenarbeit der vernetzten Unternehmen regelt, die Aufgaben und Ressourcen koordiniert und so zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten führt. Außerdemwerden durch das Projekt Ansätze für branchentaugliche Standards als Ergebnis erwartet, welche den Transfer und die zu- künftige Nutzung der Ergebnisse vereinfachen. Zu diesemZweck ist das Deutsche Institut für Normung (DIN) in das Projekt eingebunden. Erstellung einer DIN SPEC zur Klassifikation von Dienstleistungen Die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen zu dem hier beschriebenen Thema der Dienst- leistungen für regenerative Energien hält sich bisher in Grenzen. Insbesondere fehlen spezifische Klassifikationsansätze für Dienstleistungen sogar in Gänze. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Darstellung der Dienstleistungsportfolios der am Markt agierenden Anbieter starke Unterschiede aufweist. Es fehlt ein einheitliches Vorgehen zur Beschreibung und Einordnung der angebotenen Dienstleistungen. Die objektive Vergleichbarkeit verschiedener Dienstleistungserbringer wird dem Dienstleistungsnehmer auf dieseWeise deutlich er- schwert oder verhindert. Ineffizienzen in Prozessen der Angebotserstellung, Abrechnung oder Auswertung sind daher konkrete Auswirkungen. Hierbei kommt es immer wieder zu unnötigen Rückfragen oder Abstimmungsproblemen. An dieser Stelle setzt die DIN SPEC91310 „Klassifikation von Dienstleistungen für die Instandhaltung und technische Betriebsführung von Erneuerbare- Energie-Anlagen“ an. Ziel ist die Beschreibung eines hierarchischen Klassifikationsschemas. Hierzu werden Dienstleistungen in einen logischen und strukturellen Zusammenhang gebracht. Die Einordnung erfolgt danach auf verschiedenen Gliederungsebenen. Zusätzlich müssen die einge- ordnetenDienstleistungen so definiert werden, dass einallgemeingültigesVerständnis über die Inhalteder Dienstleistungen herrscht. Mit diesen Ergebnissen wird dieGrundlage für eine eindeutige Klassifikation und Beschreibung von Dienstleistungen ge- setzt, die auch die Basis für eine Vereinfachung der Interaktionen mit Dienstleistungen bil- det. Mögliche Anwendungsgebiete für eine Dienstleistungsklassifikation ergeben sich bei der Beschreibung von Dienstleistungen im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien in Ausschreibungen, Angeboten und Verträgen. Die DIN SPEC kann darüber hinaus bei der Entwicklung von Dienstleistungen und Dienstleistungsportfolien angewendet werden. In dieser werden die Bereiche „Technische Betriebsführung“ und „In- standhaltung“ behandelt. Die Sicherstellung des optimalen oder gewünschten Betriebs der Anlage sowie die Übernahme diverser Aufgaben der Steuerung, Überwachung und Organisation wer- den durch die technische Betriebsführung erfüllt. Projekttitel EUMONIS Projekt-/ Forschungsträger BMBF; DLR Förderkennzeichen 01IS10033C Projektpartner Siemens AG; PSIPENTA Software Systems AG; SKF Maintenance Services GmbH; psm Nature Power Service & Management GmbH & Co. KG; bse engineering Leipzig GmbH; Institut für Angewandte Informatik e. V. an der Universität Leipzig; Institut für Informatik Abt. Betriebliche Informationssysteme; UV Sachensen GmbH; Provedo GmbH; EnergieCity Leipzig GmbH; TIQ Solutions GmbH Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Boris Ansorge Internet www.eumonis.org FIR-Forschungsprojekte
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