UdZ 1-2014

15 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ zur Verfügung steht und er somit in der Lage ist, die adäquate Aktion oder Reaktion bewusst oder unbewusst auf Basis von Echtzeitinformationen auszuüben. Eine ener- gieeffiziente Produktionsplanung und -rege- lung muss daher technisch als ein kaskadiertes Regelkreismodell ausgelegt werden (siehe Bild 1) [4]. Das Regelkreismodell sieht vor, dass einer Prozessleitung bzw. dem Prozessregelzentrum (z. B. dem Produktionsplaner) Soll-Betriebs- punkte, Prioritäten, Soll-Energieeffizienz etc. vorgegeben werden. Dort werden ba- sierend auf diesen Vorgaben beispielweise Programme, Pläne, Reihenfolgen erarbeitet, welche anschließend in die Fertigung überge- ben werden. Hier wiederum ist ein Regelkreis, bestehend aus dem Meister und einem Werker als Prozessregelzentrum, vorhanden, der die Pläne in eine Feinplanung überführt und diese an den Werker übergibt. Der elementarste Regelkreis wird vom Werker und der Maschine gebildet, an der die Aufträge den Vorgaben entsprechend bearbeitet werden. Die Rückmeldung von Echtzeitinformationen über den Status des Prozesses in der Fertigung erfolgt auf Basis von Sensordaten sowie Daten aus der Maschinensteuerung, welche direkt im Produktionsprozess abgegriffen werden. Hierzu werden diverse Sensordaten nach entspre- chenden Mustern gefiltert und zu semantisch reichhaltigen, komplexen Ereignissen aggre- giert. Dabei werden die einfachen Ereignisse (Sensordaten) aggregiert, korreliert, abstra- hiert, klassifiziert oder ggf. auch verworfen [5]. Die komplexen Ereignisse auf ober s ter Aggregationsebene entsprechen den Regel- g rößen, we l che im ene rg i ee f f izi enten Produktionssystem definiert sind (beispiels- weise Ist-Durchlaufzeit, Ist-Termintreue oder Ist-Energieeffizienz). Auf das Erkennen rele- vanter Informationen, welche als Ereignisse in- terpretiert werden, folgt die Analyse dieser. Die Ereignisverarbeitung erfolgt mit Techniken des Complex-Event-Processings. Maßgebend hier- für ist die formale Beschreibung von relevanten Ereignissen und den darauf aufbauenden Mustern und Regeln in einem Ereignismodell. Innerhalb des Modells einer energieeffizi- enten Produktionsplanung und -regelung erfolgt die Definition der Energieeffizienz als produktionslogistische Zielgröße. Damit geht die simulative und experimentelle Identifikation der Wechselwirkung mit beste- henden produktionslogistischen Zielgrößen einher – die Demonstrationsfabrik im Cluster Logistik dient hierbei als Experimentier- und Simulationsumgebung. Ziel ist die Ableitung einer energieeffizienten Reihenfolgeplanung unter Rückgriff auf Echtzeitdaten sowie die Synchronisation von Energieangebot und -nachfrage. Literatur [1] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Neues Denken - Neue Energie: Roadmap Energiepolitik 2020, zuletzt geprüft am 22.10.2012. [2] Gottstein, M.; Skillings, S.: Kapazitäts- mechanismen im Kontext der Energie- wende. Über Kapazitätsmärkte hinaus denken: Flexibilität als Kernelement. In: Kapazitätsmarkt oder strategische Reserve: Was ist der nächste Schritt? Eine Übersicht über die in der Diskussion be- findlichen Modelle zur Gewährleistung der Bild 1: Kaskadiertes Regelkreis- modell für energie- effiziente Produktions- planung und -regelung FIR-Forschungsprojekte

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