UdZ 1-2014

17 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ FIR-Forschungsprojekte Sense & React: Entwicklung eines IT-Systems zur nutzergerechten und situationsabhängigen Bereitstellung von Produktionsinformationen Intelligentes Management von Produktionsumgebungen durch den Einsatz von fabrikweiten Sensornetzwerken und neuartigen Mess- und Bewertungsverfahren Die heutige Produktionsumgebung wird von einer Vielzahl im Parallelbetrieb befindlicher IKT (Informations- und Kommunikationstechnik; engl.: I CTs, Information and Communication Technologys ) bestimmt.MES-, ERP- undBDE-Systeme, Sensoren,W-LANundmobile Endgeräte er- zeugeneineunüberschaubareMengevon Informationen, die sowohl demProduktionsmitarbeiter, Büropersonal, Vertrieb, Management als auch weiteren Entitäten zur Verfügung gestellt wer- den müssen. Diese Datenflut lässt sich nur schwer bündeln und adäquat auf den Endnutzer zugeschnitten aufbereiten. Dieser Herausforderung stellt sich das im EU-Umfeld entwickelte Projekt Sense&React. Im Forschungsprojekt steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich dieser komplexe Weg von Informationserzeugung, Verarbeitung und adäquater Aufbereitung struk- turieren lässt. Informationen sollen der Situation entsprechend und der spezifischen Rolle an- gepasst zur Verfügung gestellt werden. Erklärtes Ziel des Vorhabens ist die Beschleunigung von Produktionsverfahren, schnellere Reaktion auf Fehlverhalten von Mensch und Maschine sowie eine ressourcensparende und energieeffiziente Wertschöpfung in Unternehmen. Das Themenfeld des von der europäischen Kommission geförderten Forschungsprojekts lässt sich in den Kontext der „Fabrik der Zukunft“ und der „intelligenten Fabrik“ (Smart Factorys) einordnen. Dieser Rahmen wurde von der EU entwickelt, um geeigneten Forschungsvorhaben entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen, die neuartige, innovative und zukunftsorientierte Methoden und Prozesse beleuchten, welche den Produktionsprozess technologiegestützt (ressourcen-)effizienter gestalten. Im Projekt Sense&React befassen sich die Projektmanager mit exakt diesen Herausforderungen. Das breit gefächerte, internationale Konsortium umfasst Forschungsinstitute, industrielle Anwendungs- und Entwicklungspartner. Dabei stellen die Anwendungspartner sicher, dass die Anwendungsfälle einen breiten Querschnitt der Industrieinteressen repräsentieren und dementsprechend eine hohe Relevanz der Forschungsergebnisse gewährleistet ist. Der Startpunkt von Sense&React war im Oktober 2012. Die Einbindung verschiedener Anwendungspartner aus unterschiedlichen Branchen ( Volvo : Motorenherstellung, ENP : Schiffsbau, Electrolux : Hersteller weißer Ware, FIR : Konzept zur energieeffizienten Produktion) gewährleisten Anwendungsfälle mit breitem Industriespektrum. Diese sogenannten Pilot- Cases spannen den Rahmen für das weitere Vorgehen im Projekt auf. Auf Grundlage dieser Cases wurde ein Katalog erarbeitet, der auf einer groben Ebene funktionale und nichtfunktionale Anforderungen an die Sense&React-Plattform aufzeigt. Die Systemanforderungen lassen sich in die Felder Qualität, Materialbereitstellung, Wartung und Instandhaltung, Energieeffizienz, Lagerbewirtschaftung, Arbeitssicherheit und Unterstützung des für die Produktion verant- wortlichen Leiters kategorisieren. Ziel des Sense&React-Konzepts ist die Be- reitstellung der richtigen Information zur rich- tigen Zeit am richtigen Ort der richtigen Person in einer adäquaten Weise (siehe Bild 1, S. 18). Dazu kombiniert Sense&React ein fabrikweites, umfassendes Sensornetzwerk mit einem intel- ligenten, mobilen, anwenderspezifischen User- Interface und einem adaptiven, auf Echtzeit basierenden Produktionsinformationssystem. Das System wird als ein geeignetes Hilfsmittel für die Produktionsumgebung eines Maschinen- und Anlagenbauers entwickelt, um den Herausforderungen einer bedarfsgerechten und spezifischen Visualisierung gerecht zu werden. Die benötigte Information soll der individuellen Rolle entsprechend aufbereitet und in einer adä- quaten Art und Weise, zum Beispiel in Form von mobilen Endgeräten mit Touchscreen-Funktion oder flexiblen Bildschirmen, übermittelt werden. Die Visualisierung ist so konzipiert, dass nur per- sonenspezifisch relevante Informationen ange- zeigt und verarbeitet werden können. Ziel ist die Reduzierung auf die wesentliche Information, die Vermeidung einer Überforderung des Anwenders und daraus resultierend eine situ- ationsgerechte Reaktion auf die empfangene Information („ react “). Zur Erzeugung dieser Informationen ist das Sammeln, Verarbeiten und Bündeln von re- Projekttitel Sense & React Projekt-/ Forschungsträger EU Commission Förderkennzeichen 314350 Projektpartner SAP Deutschland AG & Co. AG; University of Patras; Electrolux Italia S.P.A.; INTRASOFT INTERNATIONAL SA; EMPHASIS TELEMATICS AE; Högskolan i Skövde; Technische Universität Dresden; Ascom Holding AG; VOLVO TECHNOLOGY AB; INSTITUTO SUPERIOR TECNICO; Estaleiros Navais de Peniche, S.A. Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Starick Internet www.sense-react.eu

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