UdZ 1-2014
30 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ des cyber-physischen Produktionssystems mit seinen verschiedenen Teilaufgaben. Vorgehensweise zum Aufbau eines cy- ber-physischen Produktionssystems Die Entwicklung des cyber-physischen Pro- duktionssystems, welches im Rahmen des Arbeitspakets 2 des Forschungsprojekts ProSense erfolgt, gliedert sich in sechs Teilschritte (siehe Bild 2). Die einzelnen Teilschritte werden im Folgenden näher erläutert. Schritt 1: Beschreibung des Ordnungsrahmens und Festlegung des Betrachtungsbereichs Zu Beginn des Aufbaus des cyber-physischen Produktionssystems ist es außerordentlich wichtig, den Ordnungsrahmen zu beschreiben, innerhalb dessen agiert werden soll. Aufgrund der Prämisse sich ständig wandelnder Systeme eignet sich an dieser Stelle besonders das Viable-System-Model (VSM) nach B eer . Um den Fokus auf das Relevante zu schärfen, ist es notwendig, den Betrachtungsbereich festzule- gen. Dies erfolgt im VSM durch Definition von Rekursionsebenen. Hierdurch werden zu ver- nachlässigende Bereiche ausgeblendet und die angestrebten Ergebnisse auf das Wesentliche reduziert. Schritt 2: Definition der zu betrachtenden Entitäten inkl. ihrer Rollen und Aufgaben Im Anschluss an Schritt 1 müssen die Entitäten Bild 2: Vorgehensweise zum Aufbau des cyber- physischen Produktions- systems in der oder den zu betrachtenden Rekursions- ebene(n) definiert werden. Dabei ist es wichtig, zu beschreiben, welche Personen/Funktionen die jeweiligen Entitäten leiten. Zudem müs- sen klare Rollendefinitionen und zugehörige Aufgabenbeschreibungen geschaffen werden. Hierdurch werden notwendige Vorarbeiten für die nachfolgenden Schritte geleistet. Schritt 3: Bestimmung von Führungs-, Stör- und Einflussgrößen Aufbauend auf den beschriebenen Rollen und Aufgaben der einzelnen Entitäten des zu be- trach-tenden Produktionssystems, ist es mög- lich, die Führungs-, Stör- und Einflussgrößen abzuleiten. Die Führungsgrößen bilden dabei die Sollwerte, wohingegen die Stör- und Einflussgrößen veränderbare Parameter für das Produktionssystem darstellen. An dieser Stelle muss jedoch besonders zwischen lenkbaren und nichtlenkbaren Einflussgrößen unter- schieden werden. Lenkbare Größen werden als variabel verstanden und können somit als Stellschraube zur Veränderung bzw. Anpassung des Systems genutzt werden. Im umgekehrten Fall ist dies nicht möglich. Schritt 4: Ermittlung der Ursache-Wirkungs- zusammenhänge und Ableitung von rele- vanten Problemsituationen Nachdem alle auf das Produktionssystem wir- kenden Größen ermittelt wurden, können die Interdependenzen zwischen diesen bestimmt werden. Dies dient zum einen dazu, die FIR-Forschungsprojekte
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