UdZ 1-2014

33 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ FIR-Forschungsprojekte Bisher erreichte Ergebnisse Durch die zugrundegelegte Vorgehensweise des SerVa-Projekts wurde von Anfang ein hoher Praxisbezug gewährleistet. Damit eine komplexitätsgerechte Gestaltung der Dienst- leistungsprozesse sichergestellt wird, wurden Varianten industrieller Dienstleistungen sowohl auf der Angebots-/Ergebnisebene als auf der Prozess- und Ressourcenebene betrachtet (siehe Bild 1, S. 32). Im Rahmen der ersten Arbeiten innerhalb des Konsortiums wurden in Form von Work- shops und Befragungen die relevanten Dienst- leistungen aufgenommen und Varianten- und Komplexitätstreiber identifiziert, die bei vielen Unternehmen dazu führen, dass dem Kunden und den Mitarbeitern Kosten und Nutzen der Leistungen nicht mehr transparent sind. Parallel wurden mit den Unternehmenspartnern Anforderungen an die Beschreibung von Dienstleistungsvarianten aufgenommen und systematisiert. Basierend auf Vorabbefragungen der Partner und anhand von Workshops mit den Projektpartnern Rein Medical GmbH und der Carl Nolte Technik GmbH , wurden die variantenbil- denden Faktoren und Komplexitätstreiber weiter systematisiert und überprüft. Ergänzt wurden die Untersuchungen in der Praxis durch fundierte Literaturanalysen zu bestehenden Ansätzen für die Beschreibung und Bewertung von Variantenvielfalt und Komplexität. Die Erkenntnisse werden zurzeit in einen Leitfaden zur Beschreibung und Bewertung von Servicevarianten zur Portfolioplanung in- dustrieller Dienstleistungen eingearbeitet, der sowohl den Projektpartnern als auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird. Teil des Leitfadens sind generische Komplexitäts- und Variantentreiber für industrielle Dienstleistungen, die dazu dienen, die imUnternehmen vorhandene Komplexität anwendungsorientiert beschreibbar zu machen (siehe Bild 2). Weiterhin dient das Beschreibungsmodell als theoretische Fundierung, um ein Modellierungs- werkzeug zu entwickeln, mit dem sich einer- seits die Variantenvielfalt industrieller Dienst- leistungen auf der Ergebnis-, Prozess- und Ressourcenebene transparent darstellen lässt. Andererseits sollen bei einer Änderung der Komplexität die Zusammenhänge zwischen den Dienstleistungsebenen transparent wer- den. So soll beispielsweise gezeigt werden, welche Auswirkungen eine Änderung der Angebotsvielfalt auf die interne Variantenvielfalt (Prozess- und Ressourcenebene) et vice versa hat. Ergänzt werden diese Informationen mit Kosten und Nutzenwerten, sodass Unternehmen in die Lage versetzt werden, ihre Dienstleistungsvielfalt wirtschaftlich zu bewerten und schließlich optimieren. Das Modellierungswerkzeug wird als ein EDV-Werkzeug umgesetzt und soll in der praktischen Nutzung leicht anwendbar sein. Durch eine exemplarische Anwendung des Modellierungswerkzeugs mit den oben genannten KMU wird die Anwendbarkeit in den nächsten Monaten validiert und gegebenenfalls angepasst. Das entwickelte Werkzeug wird on- line für KMU zugänglich gemacht. Falls Sie auch Interesse an diesem Forschungs- thema und den bisherigen Forschungsergeb- nissen haben, können Sie sich gerne an uns wenden. Bild 2: Vorgehen zur Ermittlung von generischen Komplexitäts- und Variantentreibern für industrielle Dienstleistungen Dipl.-Ing. Christian Grefrath FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Service-Engineering Leiter Competence-Center Services Tel.: +49 241 47705-234 E-Mail: Christian.Grefrath@fir.rwth-aachen.de

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