UdZ 1-2014

35 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ FIR-Forschungsprojekte setzter IT-Tools für das Risikomanagement in Supply-Chains. Hierbei bestätigt sich die Notwendigkeit eines unternehmensüber- greifenden Störungsmanagement und einer verbesserten Informationsverfügbarkeit für die einzelnen Partner der Supply-Chain. Die einzelnen Prozesse weisen darüber hinaus viele Schnittstellen auf, bei denen eine durch- gängige Unterstützung des Informations- und Materialflusses sinnvoll ist. Nach Abschluss der Prozessaufnahme be- ginnt die strukturier te Erarbeitung von Anwendungsfällen („Use-Cases“). Im Rahmen dieser Use-Cases sollen alle potenziellen Szenarien, die während der Durchführung eines konkreten Arbeitsablaufes eintreten können, ab- gebildet werden. Diese Anwendungsfälle sollen als prototypische Abläufe für den Feldversuch des Projektes herangezogen werden und die Ergebnisse der erarbeiteten Projektziele evalu- ieren. Die Aufnahme der Use Cases findet im Rahmen von Workshopserien mit jeweils einem Anwendungspartner statt. In einem ersten Schritt werden passende Kundenprojekte aus- gewählt und die dazugehörigen Arbeitsabläufe aufgenommen. Im Anschluss werden diese Ergebnisse um Anwendungsstellen für das Risikomanagementsystem ergänzt. Somit wird ein ganzheitlicher Anwendungsfall in Form eines Kundenprojekts abgebildet. Besonders relevant bei der Auswahl der Kundenprojekte ist die aktuelle Steuerung der Arbeitsabläufe. Anhand dieser werden potenzielle Anwendungspunkte für das Risikomanagementsystem identifiziert und die umzusetzenden Funktionalitäten eingeschränkt. Des Weiteren unterstützt dieses Vorgehen, relevante Risiken detaillierter in den Fokus zu rücken und somit wichtige Informationsquellen für das Risikomanagementsystem frühzeitig zu bestimmen. In den weiteren Schritten dienen die so fixierten Use-Cases zunächst auch als Grundlage, um die Anforderungen an die Softwarelösung abzuleiten und das Lastenheft zu erstellen. Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für Supply-Chain-Operations-Room und Event-Cloud Zeitgleich starteten bereits die Arbeiten zur Entwicklung eines integrierten Dienst- leistungskonzepts und Geschäftsmodells für den Supply-Chain-Operations-Room (SCOR) und die Event-Cloud (SCEC). Hierbei geht es vor allem um die Frage, wie der SCOR und die SCEC in bestehende Dienstleistungskonzepte integriert werden können. Ausgehend von die- ser Fragestellung gelangt man zu der Frage, wie durch die gesteigerte Datenverfügbarkeit das Leistungsportfolio des Logistikdienstleisters er- weitert werden kann und wie die Veränderungen im Leistungsprogramm verlustfrei in die Unter- nehmensinfrastruktur eingegliedert werden können. Zunächst wird daher erforscht, wie der Supply- Chain-Operations-Room zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Logistikunternehmen unternehmensintern etabliert werden kann, bevor im folgenden Schritt untersucht wird, wie ein Geschäftsmodell ausgestaltet sein kann, um Bild 1: Zielbild des Forschungsvorhabens

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==