UdZ 1-2014

39 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ logieschluss können diese Eigenschaften für die Kompensierung der Dynamik in Wertschöpfungsketten sowie zur Herstellung eines wandlungsfähigen Produktionssystems herangezogen werden. Die Erreichung der wesentlichen Zielsetzungen v o n W I nD s o l l e i n e S t e i g e r u n g d e r Koordinationsfähigkeit in Produktionsnetzwerken des Maschinen- und Anlagenbaus ermöglichen durch: • Erhöhung der Datenverfügbarkeit durch Schließung bekannter Standardisierungslücken (ERP- zu MES- Systemen sowie ERP- zu PLM-Systemen), • Erhöhung der Datenqualität (Dateneineindeutigkeit) durch Übertragung von Aspekten des elektronischen Produktcodes (EPC) aus dem Handel auf den Maschinen- und Anlagenbau, • Entwicklung einer neuartigen, dezentra- len Logik zur Produktionsplanung und -regelung, die Echtzeitdaten adäquat verarbeiten kann, Standardisierung von Prozess- und Informationsflüssen in Form einer DIN SPEC nach dem PAS-Verfahren sowie durch eine VDI -Richtlinie. Praxisvalidierung: WInD-Demonstrator Der WInD-Demonstrator, der auf der Hannover Messe Industrie (HMI) 2013 erstmals vorge- stellt wurde, demonstriert, wie die vertikale und horizontale Integration über die gesamte Wertschöpfungskette eines produzierenden Unternehmens gestaltet werden kann. Er bildet eine typische Netzwerkstruktur im deutschen Maschinen- und Anlagenbau, bestehend aus einem Produzenten und mehreren Lieferanten, ab. Es wird verdeutlicht, wie eine kundenindi- viduelle Anpassung an einem fertig konstru- ierten Produkt und die daraus resultierenden konstruktiven Änderungen weitgehend auto- matisiert in der dreistufigen Lieferkette reali- siert werden können. Der Demonstrator bildet damit einen Prototyp für ein wandlungsfähiges Produktionssystem ab. Ausblick Die Ergebnisse des Projekts WInD verdeutlichen den Handlungsbedarf insbesondere imBereich der IT-Integration und der Produktionsplanung und -regelung, sodass Unternehmen zukünftig dyna- misch auf Veränderungen in ihrem Marktumfeld reagieren können. Es besteht vor allem bei der Integration bestehender Technologien in intelligente Planungssysteme Handlungsbedarf. Hierfür hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Hightech-Strategie das Rahmenprogramm „Industrie 4.0“ gestartet, welches im Kern die Verschmelzung der realen und digitalen Welt eines Wertschöpfungssystems vorsieht. Ziel der Initiative ist die „intelligente Fabrik“ (Smart Factory), welche sich durch Wandlungsfähigkeit, hohen Automatisierungsgrad, Ressourceneffizienz und Ergonomie auszeichnet. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt wird zukünftig in der Verarbeitung und Interpretation von „Big Data“ liegen. Im Projekt WInD wurde durch die Schaffung einer eineindeutigen und echt- zeitnahen Datenbasis entlang der gesamten Supply-Chain u. a. die Grundlage für neue Verarbeitungsformen und -methoden bereitet. Die dafür notwendigen Technologien müssen nun mit den Anwendungen harmonisieren und deren Datenformate möglichst standardisiert werden. Die detaillierten Projektergebnisse können der FIR-Edition Forschung "WInD – Wandlungsfähige Produktionssysteme durch integrierte IT- Strukturen und dezentrale Produktionsplanung und -regelung" entnommen werden. FIR-Edition Forschung WInD – Wandlungsfähige Produktionssysteme durch integrierte IT-Strukturen und dezentrale Produktionsplanung und -regelung ISBN 978-3-943024-13-5 Preis 25,00 Euro Internet www.fir-edition.de oder www.amazon.de Dipl.-Wirt.-Ing. Niklas Hering (li.) FIR, Bereichsleiter Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-402 E-Mail: Niklas.Hering@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Ulrich Brandenburg (re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Produktionsplanung Tel.: +49 241 47705-436 E-Mail: Ulrich.Brandenburg@fir.rwth-aachen.de FIR-Forschungsprojekte

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