UdZ 1-2014
9 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ Smart.NRW Verbesserte Transparenz und Planungsgenauigkeit durch Erhöhung der Informationsdichte und -qualität Als hochvolatileBranchemit hoher Produktvielfalt, starkemWettbewerbundgroßemKostendruck bietetdieKonsumgüterbrancheeinsinnvollesUmfeldfürdenEinsatzvonRadiofrequenzidentifikation (RFID). Im Projekt Smart.NRW wird erforscht, wie diesen Herausforderungen durch den Einsatz von RFID-Tags auf Umverpackungsebene (sogenanntem Case-Level-Tagging) begegnet werden kann. Dafür wurden in einer realen Lieferkette aus fünf Unternehmen Lesepunkte aufgebaut, mit denen die Warenbewegungen der einzelnen Verpackungen genau verfolgt werden können. Ziel des Vorhabens ist es, den Unternehmen Informationen über Warenflüsse und -bestände für ihre Planungs-undSteuerungsprozessezurVerfügungzustellen. SokönnenPlanungsprozesseoptimiert, Warenbeständeverringert sowiedieLeistungsfähigkeit unddieTransparenzvonFMCG(fastmoving sonsumes goods)-Supply-Chains erhöht werden. Radiofrequenzidentifikation (RFID) gilt als Schlüsseltechnologie zur Erhöhung der Infor- mationsdichte innerhalb logistischer Netzwerke. Durch das Aufbringen von RFID-Tags auf Ladungsträger können logistische Objekte kontaktlos durch Leseeinheiten identifiziert werden. Dadurch können sich bereits erheb- liche Effizienzsteigerungen ergeben, da bei- spielsweise Prozesszeiten verkürzt und Fehler vermieden werden können. Aktuell wird RFID allerdings zumeist nur zur Identifizierung von Paletten genutzt. Einzelne Verkaufseinheiten werden dagegen in der Regel nicht mit RFID- Tags versehen. Damit herrscht auch keine Transparenz über deren Warenbewegung. Um hochaufgelöste Informationen entlang der ge- samten Lieferkette zu erhalten, muss RFID daher auch auf Einzelverpackungsebene angewendet werden können. Hierdurch lassen sich Produkte über den Prozessschritt der Kommissionierung hinaus bis zur Bereitstellung und dem Verkauf der Ware imMarkt nachverfolgen. Bestände und Durchlaufzeiten können lückenlos erfasst und weitere Potenziale, beispielsweise für logistische Kooperationen, gehoben werden. Aufgrund der hohen Hardware- und Systemkosten stellt ein Roll-out im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk für alle beteiligten Unternehmen eine stra- tegische Entscheidung dar, die einer validen Grundlage bedarf. Im Forschungsprojekt Smart.NRW soll daher der Einsatz von RFID auf Umverpackungsebene innerhalb einer FMCG(Fast-Moving-Consumer- Goods)-Supply-Chain erprobt werden, die sich von der Herstellung der Umverpackung über die Produktherstellung und die Kommissionierung beim Logistikdienstleister bis zum Großmarkt erstreckt (siehe Bild 1). Das Vorhaben zielt auf die Einbringung von Informationen in die Planungs- und Steuerungsprozesse der Supply- Chain-Partner ab. Als gemeinsame Zielgröße hat sich das Konsortium die Reduktion der Bestände in der Supply-Chain bei gleichzei- tiger Erhöhung der Warenverfügbarkeit für den Endkunden gesetzt. Zwei Feldversuche, die mit RFID-getaggter Ware in der normalen Supply-Chain durchgeführt werden, dienen der Validierung der Ergebnisse unter realen Bedingungen. Projekttitel Smart.NRW Projekt-/ Forschungsträger MWEBWV NRW Förderkennzeichen LOG2037 Projektpartner ESMGmbH& Co.KG; European EPC Competence Center GmbH; Mars GmbH; METRO SYSTEMS GmbH; METRO Cash & Carry Deutschland GmbH; Mondi Bad Rappenau GmbH; ELCON Solution Oy Ansprechpartner Dipl.-Inform. Christian Hocken Internet www.smartnrw- projekt.de Bild 1: Konsortialstruktur von Smart.NRW und Aufbau des Feldversuchs FIR-Forschungsprojekte
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