UdZ 1-2015

17 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2015 FIR-Forschungsprojekte Innerhalb des oben genannten FIR -eigenen Arbeitspakets wird konkret die Frage beant- wortet, welche Akteure mit welchen ande- ren Marktteilnehmern kooperieren, ob diese Interessengemeinschaften zukünftig vermehrt stattfinden werden oder beispielsweise auf- grund neuer technologischer Entwicklungen an Relevanz verlieren. Um die Frage nach zu- künftigen Entwicklungen ausreichend fundiert zu beantworten, werden diverse Einflüsse auf die Strukturen des Elektromobilitätsmarktes analysiert. Diese dienen anschließend dazu, Szenarien (optimistisches Szenario, pessimisti- sches Szenario und Trendszenario) abzuleiten, die Zukunftsvisionen für die Abbildung des Elektromobilitätsmarktes erlauben. Aktueller Forschungsstand Hinsichtlich der Analyse der aktuellen Markt- strukturen wurden vom FIR e. V. in einer um- fangreichen Recherche rund 200 Kooperations- projekte analysiert, die Ergebnisse auf die Frage liefern, welche Akteure im Elektromobilitäts- markt in welcher Intensität miteinander agie- ren. Dabei fiel auf, dass insbesondere Auto- mobilhersteller und Energieversorger die- jenigen Akteure darstellen, die im Großteil der Kooperationsprojekte zwischen min- destens zwei Unternehmen beteiligt sind. Die auf diese Art und Weise gewonnene Datenbasis lieferte den Input für die Ableitung von Schlussfolgerungen für den Elektro- mobilitätsmarkt. So fiel beispielsweise auf, dass bei Kooperationsprojekten, deren Inhalt der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur ist, insbe- sondere die beiden oben genannten Akteure eine wesentliche Rolle einnehmen. Vereinzelt waren an diesen Projekten auch Städte und Kommunen, Carsharing-Unternehmen, Elektro- technikunternehmen, Finanzdienstleister oder Fahrzeugvermietungsunternehmen beteiligt. Es kann daraus geschlussfolgert werden, dass für den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur die Automobilhersteller und die Energieversorger einen enormen Einfluss haben. Wie deren zu- künftige Entwicklung aussieht, werden weitere Analysen zeigen. Zur Analyse und Abbildung aktueller Markt- strukturen und deren Entwicklung bestand für den FIR e. V. eine weitere Aufgabe da- rin, internationale Aktivitäten rund um das Thema Elektromobilität zu recherchieren und im Hinblick auf deren Konsequenz für den Elektromobilitätsmarkt zu bewerten. Derzeit liegt ein Katalog vor, der rund 100 internationale Aktivitäten und interessante Dienstleistungen, Gesetze und Geschäftsmodelle beinhaltet. Diese werden zukünftig in einen Demonstrator überführt, der die Ergebnisse anschaulich macht und so Rückschlüsse zu sinnvoll um- gesetzten Maßnahmen im Ausland zeigt. Ein Beispiel: Am Amsterdamer Flughafen Schiphol stehen seit einigen Monaten 167 Taxis des Elektromobilherstellers Tesla für den Transport der Fluggäste zur Verfügung. Der Einsatz einer solchen Flotte hat zur Folge, dass die CO 2 - Emissionen im Stadtgebiet gesenkt werden und Elektromobilität von der Bevölkerung deutlich stärker wahrgenommen wird. Dies wiederum steigert die Akzeptanz gegenüber dieser neuen Technologie und sorgt nachhaltig für steigende Verkaufszahlen solcher Fahrzeuge. Durch den internationalen Fluggastverkehr wirkt sich diese Maßnahme zudem nicht nur auf die Niederlande bzw. Amsterdam aus, sondern darüber hinaus wird ihre Wirkung in vielen weiteren Ländern und Kontinenten dieser Welt entfalten [4]. Eine weitere Teilaufgabe dieses Arbeitspakets bestand darin, nationale Potenziale der ver schiedenen Elek tromobilität sak teure Bild 1: Bisherige Publikationen im DELFIN-Projekt sowie Internetpräsenz über Homepage und Twitter (Bildausschnitt re.: © Twitter Inc.)

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