UdZ 1-2015
25 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2015 FIR-Forschungsprojekte ELIAS: Engineering und Mainstreaming lernförderlicher industrieller Arbeitssysteme für die Industrie 4.0 Konfiguration bedarfsgerechter Lernlösungen In dem BMBF -Verbundprojekt ELIAS verfolgen die Verbundpartner FIR an der RWTH Aachen e. V., Xervon Instandhaltung GmbH, Deutsche MTM-Vereinigung e. V., WZL der RWTH Aachen, Zwiesel Kristallglas AG, HELLA KGaA Hueck & Co. sowie FEV GmbH das Ziel, ein breitenwirksames Konzept zur lernförderlichen Gestaltung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen zu entwickeln. Das angestrebte Ergebnis ist ein ganzheit- liches Planungsinstrument, das es dienstleistenden und produzierenden Unternehmen ermöglicht, Lernförderlichkeit in ihre zukünftigen, aber auch derzeitigen Arbeits- und Produktionssysteme zu integrieren. Hierfür wurde zunächst ein Gesamtkatalog arbeits- orientierter und technologiegestützter Lernformen erstellt, aus dem in Abhängigkeit von den unterschiedlichen organisatorischen Konfigurationen und Rahmenbedingungen von Unternehmen die passenden Lernformen ausgewählt werden können. Das Forschungsprojekt ELIAS mit dem Förderkennzeichen 01XZ13007 wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF ) gefördert. Ausgangssituation und Problemstellung Für die industrielle Übertragbarkeit des ent- wickelten Ansatzes wurden ein Modell der generischen Arbeitssystementstehung, ein Rahmenmodell für die begrifflichen und kon- zeptionellen Grundlagen sowie eine Systematik für die Katalogisierung und Auswahl von Lernlösungen entwickelt. In der weiteren Projektlaufzeit werden diese grundlegenden Modelle in ein Gesamtmodell überführt und bilden die Grundlage für das angestrebte ELIAS-Planungstool. Die industrielle Anwendbarkeit des ELIAS- Ansatzes wird dabei mithilfe von Demon- stratoren in der Demonstrationsfabrik Aachen (DFA) erprobt und weiterentwickelt sowie anhand der Usecases der Industriepartner validiert. Auf der Basis einer detaillierten Analyse konnten, ausgehend vom Status quo der jeweiligen Unternehmen, die im Verlauf des Projekts angestrebten Ziele sowie die er- forderlichen Maßnahmen zur Erreichung der Zieldimensionen formuliert werden. Ziel des Vorhabens Um eine zielgerichtete Einflussnahme auf die Lernförderlichkeit von Arbeitssystemen bereits in frühen Planungsstadien zu er- möglichen, wurde zunächst ein generischer Entstehungsprozess von Arbeitssystemen de- finiert. Anhand der während des Engineerings jeweils durchlaufenen Phasen lässt sich darin verorten, wann und durch welche beteiligten Entitäten entscheidender Einfluss auf die spätere Lernförderlichkeit genommen werden kann. Hierauf basierend lassen sich dann im weiteren Projektverlauf für die einzelnen zu treffenden Entscheidungen einerseits Standards bezüglich des Vorgehens und andererseits auch konkrete Umsetzungsmöglichkeiten der lernförderlichen Gestaltung definieren. Der übergeordnete Gesamtprozess soll hierbei sowohl die Planung von Produktions- als auch von Dienstleistungssystemen abdecken. Demzufolge wurde er aus bereits etablierten Systematiken der Fabrikplanung sowie der Dienstleistungsentwicklung abgeleitet und gemeinsam mit den im Projekt vertretenen Unternehmenspartnern im Hinblick auf eine breite Anwendbarkeit optimiert. Für eine wissenschaftlich fundierte, begriffliche und konzeptionelle Grundlage für das Projekt wurde eine umfangreiche Literaturauswertung vorgenommen, deren Ergebnis das ELIAS- Rahmenmodell darstellt. Dieses Modell ist dazu geeignet, sowohl das Lernen in der Arbeit in seinen wesentlichen Facetten (Lernen für und aus Arbeit) als auch die Lernförderlichkeit von Arbeitssystemen in ihrer Komplexität zu adres- sieren. Es integriert darüber hinaus individuelles und organisationales Lernen. Aufbauend auf diesem Rahmenmodell wurde eine Systematik für die Auswahl von Lernformen entwickelt. Für die Auswahl von arbeitsorien- tierten oder technologiegestützten Lernformen und unterstützenden Technologien sind zu- nächst die jeweiligen Rahmenbedingungen eines Unternehmens zu untersuchen. Diese set- zen sich aus Arbeitsaufgaben und dem damit verbundenen Lerngehalt von Arbeitstätigkeiten, der technologisch-medialen Infrastruktur sowie dem Lerntyp des Unternehmens zu- sammen. Erst auf Basis einer Analyse dieser Rahmenbedingungen kann eine sinnvolle Auswahl von Lösungen erfolgen. Hierbei sind technologiegestützte Lernformen und arbeits- orientierte Lernformen miteinander zu vereinen. Eine grundlegende und lernformunabhängige Arbeitsorientierung in Didaktik und Methodik Projekttitel ELIAS Projekt-/ Forschungsträger BMBF; DLR Förderkennzeichen 01XZ13007 Projektpartner Xervon Instandhaltung GmbH; Deutsche MTM- Vereinigung e. V.; Werkzeugmaschinen- labor WZL der RWTH Aachen; Zwiesel Kristall- glas AG; HELLA KGaA Hueck & Co.; FEV GmbH Ansprechpartner drs. Roman Senderek Internet www.projekt-elias.de
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