UdZ 1-2015

28 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2015 FIR-Forschungsprojekte Smart-Logistic-Grids: Realisierung eines echtzeitfähigen Risikomanagementsystems Konzeption und Durchführung eines Feldversuchs bei der ZITEC Industrietechnik GmbH Zusammen mit namhaften Partnern aus Industrie und Wissenschaft forscht der FIR e. V. an der RWTH Aachen im Projekt „Smart-Logistic-Grids“ an der Zukunft global operierender Logistiknetzwerke. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer intelligenten Logistiksteuerung, die die steigende Komplexität in der globalen Wertschöpfung und die zunehmende Dynamik auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten beherrschbar macht. Der Nutzer bekommt durch diese intelligente Steuerung Zugriff auf das Supply-Chain-Operations- Control-Center, welches bei Störereignissen Handlungsalternativen ableitet und bewertet. Das Projekt befindet sich in der Phase des Feldversuchs, welcher in drei Stufen unterteilt ist. Die ersten beiden Stufen dienen zur Systemvalidierung und basieren auf historischen Daten, in der dritten Stufe wird das System in das Tagesgeschäft der Anwendungspartner integriert. Zielsetzung des Projekts Hoher Wettbewerb und starker Kostendruck beeinflussen die Logistikbranche wie keine andere. Insbesondere unbeeinflussbare ex- terne Einwirkungen wie Verkehr, Unwetter, politische Unruhen oder Produktionsausfälle bedingen einen komplexen Planungspro- zess. Zusätzlich fördern die sich stetig verrin- gernde Fertigungstiefe sowie die steigende Globalisierung die Anzahl von Lieferbezieh- ungen und damit die Komplexität zukünftiger Produktionsnetzwerke [1]. Die Reaktionszeit wird dadurch stark verzöger t, während Kundenanforderungen an Lieferservice und Lieferzeit kontinuierlich steigen. Umweltereignisse, wie bspw. Hurricane „Sandy“, der im November 2012 die Ostküste der USA verwüstete [2] , zeigen, dass lo- kal begrenzte Ereignisse häufig globale Auswirkungen nach sich ziehen können. Im Falle von eintretenden Störungen müssen daher im Voraus entwickelte und auf die vorliegende Situation abgestimmte Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Ein sogenanntes Ent- störungsmanagement stellt jedoch hohe Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit des gesamten Logistiknetzwerks, jedoch besitzen die heutigen Systeme vielfach keine Konzepte, um auf Störungen unternehmensübergreifend und in Echtzeit reagieren zu können. Die mangelnde Integration von Realdaten und Umwelteinflüssen in die Informationssysteme der Logistikdienstleister ist dabei ein we- sentlicher Schwachpunkt in der heutigen Systemumgebung [3]. Die Einhaltung verein- barter Service-Level-Agreements wird durch diese Informationsunterversorgung häufig ge- fährdet, was mittelbar hohe vom Dienstleister zu erbringende Kosten mit sich bringt. Aus diesen Gründen besteht ein hoher Bedarf an systematischer Schaffung von Transparenz be- züglich der Anfälligkeit von Logistiknetzwerken fürStörungen [4]. Das Ziel des Forschungsprojekts Smart-Logistic- Grids (SLG) ist die Entwicklung eines unterneh- mensübergreifenden Störungsmanagements und die Gewährleistung einer verbesserten Informationsverfügbarkeit und reibungslosen Integration aller Partner einer Supply-Chain. Projekttitel Smart-Logistic-Grids Projekt-/ Forschungsträger BMBF; TÜV PT-MVt Förderkennzeichen 19 G 13002C Projektpartner TOP Mehrwert-Logistik GmbH & Co. KG; ZITEC Industrietechnik GmbH; GS1 Germany GmbH; Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co KG; Technische Universität (TU) Berlin, Bereich Logistik; PSI Logistics GmbH Ansprechpartner Dipl.-Inform. Christian Hocken, MBA Internet smart-logistic-grids.de Bild 1: Feldversuchplanung – Konzeptvorstellung

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==