UdZ 1-2015
32 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2015 FIR-Forschungsprojekte Smart Maintenance: Industrie 4.0 in der Instandhaltung Integrative Softwarelösungen für ein intelligentes, bedarfsorientiertes Instandhaltungsmanagement in komplexen Produktionsumgebungen Ziel des Projekts „Smart Maintenance“ ist eine neuartige Softwarelösung für ein voraus- schauendes Instandhaltungsmanagement, welches neben der Erfassung des aktuellen Maschinenzustands auch die aus der Produktionsplanung ableitbare bevorstehende Maschinenbelastung (Auslastungsgrad, Beanspruchung) berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund soll die bestmögliche Wartungsplanung für eine maximierte Einsatzfähigkeit des Produktionssystems als Ganzes ermittelt werden. Das übergeordnete Ziel ist die be- darfssynchrone, sichere und flexible Optimierung von Instandhaltung und Produktion durch Erforschung der Grundlagen für ein System zur Generierung mehrdimensional op- timierter Handlungsempfehlungen. Die angestrebte IT-Lösung wird nicht nur erstmals die durchgängige Verarbeitung aller relevanter Betriebsinformationen ermöglichen, sondern dank flexibler Datenaustauschroutinen und mithilfe neuer Methoden zur performanten Handhabung hochvolatiler Daten auch in der Gebrauchstauglichkeit völlig neue Maßstäbe setzen. Softwaretechnische Grundlage hierfür ist die Erforschung eines innovativen Smart- Objects-Konzepts sowie die Strukturierung und erweiterte Funktionalisierung durch eine neuartige Smart-Objects-Bibliothek. Das Forschungsprojekt Smart Maintenance mit dem Förderkennzeichen 01IS14028Dwird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF ) gefördert. Ausgangssituation Instandhaltungsmanagement bedeutet heute noch in vielen produzierenden Unternehmen die Planung und Abwicklung von notwendigen oder routinebedingten Wartungsmaßnahmen, deren Prioritäten häufig hinter die Vorgaben der Produktion gestellt werden. Dabei ent- fallen, je nach Branche, 15 – 40 Prozent der Produktionskosten auf fertigungsbe- zogene Instandhaltungsmaßnahmen [1] , sodass sie mittlerweile die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens signifikant beeinflus s en. Das jährliche Umsatzvolumen von ca. 250 Mrd. Euro zeigt auch in der volkswirtschaftlichen Betrachtung eine hohe Relevanz des Instandhaltungssektors, die deutlich über anderen, zumeist stärker beachteten Industriebranchen einzuordnen ist. Aufgrund zunehmender Komplexität der Produktion (s. Bild 1), Volatilität von Auf- tragseingängen und Variantenreichtum der Produkte bei immer kürzeren Planungs- horizonten gewinnt ein flexibles und leistungs- fähiges Instandhaltungsmanagement zur Maximierung der Produktionsverfügbarkeit und Minimierung von Ausfallrisiken und Wartungs-/ Betriebskosten rasch an Bedeutung. Nach dem Projekttitel Smart Maintenance Projekt-/ Forschungsträger BMBF; DLR Förderkennzeichen 01IS14028D Projektpartner GreenGate AG; Pro- micron GmbH & Co. KG; flexis AG, Ansprechpartner Roman Emonts-Holley, M. Sc. Internet www.smartmainte- nance.de Bild 1: Anlagenkomplexität (Anzahl verbauter Elemente, Anzahl Verknüpfungen zwischen den Elementen und Art der Ver- knüpfung) imVerlauf der Zeit (Quelle: FIR-Expertenstudie 2010)
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