UdZ 1-2017

14 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte der Suche von Google (www.google.de ) oder Apple (Spotlight Search), besteht hinsichtlich der Qualität eine Diskrepanz. Suchfunktionen in ERP-Systemen sind heu- te noch auf einzelne Module oder Masken beschränkt, eine systemweite Suche ist nur in den wenigsten Systemen möglich. Die Suchergebnisse werden in tabellarischer Form nach dem gleichen Schema, meist nach IDs sortiert, dargestellt. Eine Priorisierung ver- schiedener Ergebnisse findet nicht statt. Der Nutzer hat keine Möglichkeit, die Ergebnisse zu bewerten und somit eine Rückmeldung zu den angezeigten Ergebnissen einer Suchanfrage zu geben. Dies ist für ein lernendes System aber zwingend nötig, da es sonst keine Rückschlüsse auf die Qualität der Ergebnisse ziehen und diese somit im nächsten Suchlauf nicht verbessern kann [5]. Hierunter leidet auch die Nutzeranpassung des Systems, da die Suchmuster und die zur Suche verwende- ten Stichwörter sowie das Suchverhalten im Allgemeinen stark vom Nutzer abhängen. Ziel des Projekts "SurE" ist es daher, dass auf alte Strukturen wie Suchwörter und deren Logik verzichtet gekonnt werden muss, um bei der Stammdatenpflege keinen zusätzlichen Aufwand zu produzieren. Weiterhin sollen Suchanfragen direkt und indirekt bewertet werden können, um auf diese Weise eine Priorisierung der Ergebnisse zu ermöglichen. Hierdurch wird die Ergebnisqualität schrittwei- se verbessert und Suchläufe werden reduziert, bis zum Ziel, dass der Nutzer bei seiner Suche nur noch das gewünschte Ergebnis erhält. Um dies zu erreichen, sollen Suchergebnisse durch eine Berücksichtigung des Nutzerverhaltens, der Priorisierung und die Beachtung des Suchkontextes verbessertwerden.Weiterhin soll das Suchverhalten vereinheitlicht werden, um Ergebnisse schneller und zielorientierter zu fin- den. Unterschiedliche Suchmaskenweicheneiner einheitlichen Suchleiste (siehe Bild 2), welche die Suche über den gesamten Datenbestand imERP- System zentral durchführt. Der Nutzer braucht nicht mehr umständlich über Abkürzungen, Transaktionscodes oder Baumstrukturen zur rich- tigen Suchmaske zu navigieren, die aufwendig ge- füllt werden muss, um die Anzahl der Ergebnisse möglichst gering zu halten und so schnell den gewünschten Datensatz zu finden. Hierdurch soll die Ergebnispräsentation und Echtzeitfähigkeit der Suche verbessert werden. Als Grundlage für die Verbesserung der Suche in ERP-Systemen kommt das Konzept einer selbst- lernenden Suchmaschine zum Einsatz. Durch den Einsatz einer Rückkopplung durch eine system- und nutzergestützte Bewertung von Sucher- gebnissenergibt sichbei einer erneuten ähnlichen oder vergleichbaren Suchanfrage eine verbes- serte Ergebnisplatzierung. Abhängig von der Suchsituation (Position in der Anwendung) wer- den dem Anwender entsprechende Objekttypen (Kunde, Artikel, Lieferant, Bestellung, Auftrag, ...) als Ergebnis vorgeschlagen. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse sowie die Relevanz derer für andere Branchen wird durch die Mitwirkung von ERP-Anwendern und IT-Verbänden im projektbegleitenden Ausschuss unddurch einendetailliertenPlan zum Ergebnistransfer in dieWirtschaft sichergestellt. Sollten Sie Interesse an der kostenlosen Teilnahme im projektbegleitenden Ausschuss haben, bei demSie die aktuellen Fragestellungen diskutieren und als Erste von den Ergebnissen profitieren können, wenden Sie sich gerne an Gregor Fuhs. Literatur [1] Quirmbach, S.: Suchmaschinen: User Experience, Usability und nutzerzentrierte Website-Gestaltung.Springer,Berlin[u.a.]2013. [2] Gronau, N.: Enterprise Resource Planning – A r c h i t e k t u r e n , Fu n k t i o n e n u n d Management von ERP-Systemen. 2. Auflage. Oldenbourg, München [u. a.] 2010. Bild 1: Zielbild der SurE-ERP- Suchmaschine

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