UdZ 2-2011
12 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Ansprechpartner Dipl.-Wi.-Ing. Matthias Deindl Internet www.smart-objects- innovation-lab.de Arbeiten im Smart-Objects-Innovation-Lab Neue Wege der intelligenten Kombination betrieblicher Objekte mit Informationstechnologien Im Campus-Cluster Logistik werden in den Innovationslaboren innovative Lösungen für Logistikkonzepte von morgen entwickelt und umgesetzt. Technische Grundlage für effek- tive und effiziente inner- und überbetriebliche Informationsflüsse können Smart Objects in Kombination mit Complex-Event-Processing sein. Im Smart-Objects-Innovation-Lab wird gemeinsam mit den weiteren Innovationslaboren sowie den Clusterpartnern an der Umsetzung geforscht. Herausforderungen der Logistik in Wertschöpfungsnetzwerken Unternehmen in Wertschöpfungsnetzwerken stehen vor einer Reihe von Herausforderungen wie volatilen Bedarfen, verkürzten Liefer- und Durchlaufzeiten, reduzierten Fertigungstiefen, konjunkturellen Schwankungen, verkürzten Produktions- und Innovationszyklen sowie stei- gender Produktkomplexität und Variantenvielfalt. Nicht-integrierte IT-Systeme und hetero- gene und inkonsistente Stammdaten verur- sachen im Unternehmen eine Vielzahl von Problemen. Unzuverlässige und nicht aktuelle Kennzahlen, unbekannte Bestände, zeitver- setzte Engpässe und Störungen, hohe Such- und Verarbeitungsaufwände für Informationen führen zu einem insgesamt intransparenten Auftragsabwicklungsprozess. Auch der zwischen- betriebliche elektronische Datenaustausch (EDI) bietet deutliches Verbesserungspotenzial. Die er- forderlichen Technologien für den reibungslosen Nachrichtenaustausch sind zwar verfügbar, es fehlt jedoch an Standardisierung und Konzepten, diese gewinnbringend einzusetzen. Die Folge sind hohe Bestände, mangelnde Liefertreue oder der sogenannte Bullwhip-Effekt, durch den sich Bestellschwankungen in vorgelagerter Richtung der Lieferkette aufschaukeln. Ursache für die genannten Probleme sind Medienbrüche zwischen Informationssystemen, die durch einen Wechsel des Mediums einen durchgängigen Datenaustausch verhindern und so Informationsverfälschung und eine Verlangsamung der Informationsbearbeitung verursachen. Ein Beispiel für einen Medienbruch ist die manuelle Eingabe von Informationen eines Lieferscheins in das Warenwirtschaftssystem im Wareneingang. Effiziente Informationslogistik als Schlüssel für Flexibilität Die Basis für moderne und intelligente Produktions- und Logistikkonzepte stellen ef- fektive und effiziente inner- und überbetriebliche Informationsflüsse dar. Der Schlüssel zu einer Unternehmens-IT, die logistische Prozesse flexi- bel unterstützt, ist die Fähigkeit, Informationen über Ereignisse und Zustände der physischen Welt (z. B. aktuelle Auslastung von Maschinen, Störmeldungen, aktuelle Lagerbestände), den verschiedenen Informationssystemen zur Verfügung zu stellen. Diese Informationen sind in hoher Frequenz zu erfassen und im jeweils erforderlichen Detaillierungsgrad umgehend aufzubereiten. Auf dieser Grundlage können zeitnahe Entscheidungen auf allen Ebenen des Unternehmens getroffen werden. So werden für die Grobplanung eines Auftrags andere Informationen benötigt als für die Auftragsterminierung oder -feinplanung. Be i d e r Ge s t a l t ung e i ne r e f f i z i en t en Informationslogistik lassen sich dabei verschie- dene Handlungsfelder identifizieren, wie in Abbildung 1 (siehe S. 13) veranschaulicht und im Folgenden erläutert: • Datener fassung: Grundlage für fun- dierte Entscheidungen im Unternehmen i s t d i e de t a i l l i e r t e Er fa s sung von Ereignissen. Das können zum Beispiel Radiofrequenzidentifikations- ( RFID- ) Leseereignisse in Verbindung mit Prozess- schritten wie Vereinnahmung, Einlagerung, Auslagerung oder Kommissionierung, Sensorstatus-informationen wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, Störungen und Alarme sein. • Datenverarbeitung und -bereitstellung: Bei feingranularer und häufiger Erfassung von Daten über Ereignisse im Unternehmen fallen Unmengen an Daten an. Deshalb ist es besonders wichtig, die Daten effizient zu filtern, zusammenzufassen oder zu kombinieren, um sie bedarfsgerecht für unterschiedliche Informationssysteme im Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Dies erfordert definierte Schnittstellen zwischen den Informationssystemen mit einer einheit- lichen Datenhaltung. • Dateninterpretation: Die bereitgestellten Informationen müssen dann zielgerichtet von den Informationssystemen auf unterschied-
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