UdZ 2-2011
14 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Artikeln, Teilen etc.) mit entsprechenden Informationstechnologien verstanden, wie in Abbildung 2 dargestellt. Der Untersuchungsbereich im Smart-Objects-Innovation-Lab konzentriert sich dabei auf die Unterstützung von Logistik- und Produktionsprozessen. Smart Objects bieten eine gute Basis, um Ereignisse des Materialflusses kontinuierlich zu erfassen. Gerade in den letzten Jahren hat sich bei zeitkritischen Anwendungen der Einsatz von Daten- oder Ereignisströmen als sinnvoll herauskristallisiert. Im Gegensatz zur klassischen relationalen Datenbank müssen die Daten zunächst nicht gespeichert werden, Wartezeiten beim Speichervorgang entfallen also. Die Daten werden als Datenstrom sprich- wörtlich im Fluge verarbeitet. Das bedeutet, dass keine Ad-hoc-Abfragen über statische Daten gestellt werden (wie bei relationalen Datenbanken), sondern die Daten in Form von Ereignissen durch sogenannte ‘stehen- de’ Abfragen geschickt werden. Dadurch ist es möglich, zu jedem Zeitpunkt eine gültige Aussage über die Ereignisse zu treffen. Die Abfrage kann so beispielsweise zu jedem Zeitpunkt Auskunft über den Lagerbestand, den Wareneingang oder evtl. über Probleme während der Verarbeitung geben. Die Daten selbst gelangen durch RFID oder andere Sensoren ins System. Basierend auf diesem grundsätzlichen Konzept der Daten- oder Ereignisstromverarbeitung hat sich gerade in Abbildung 3: Smart Objects und Complex- Event-Processing als tech- nische Grundlage für das High-Resolution-Production- Management der letzten Zeit der Begriff „Complex-Event- Processing“ (CEP) etabliert. Idee ist hierbei, Ereignisströme, die am physischen Materialfluss anfallen, zu komplexeren Ereignissen in sinn- voller Weise zusammenzufassen und zu kom- binieren, die dann wiederum in gleicher Weise verarbeitet werden. Der Vorteil hierbei ist ein durchgehendes Verarbeitungsmodell, das sich durchgängig in den verschiedenen Ebenen des Verarbeitungsprozesses einsetzen lässt. So las- sen sich zum Beispiel Anwendungen realisieren, die Kennzahlen in Echtzeit überwachen, statt auf veraltete, historische Daten zuzugreifen. Bezogen auf die Auftragsabwicklung kann die mehrstufige Verarbeitung von Ereignissen bzw. Ereignisströmen von einfachen Ereignissen hin zu immer komplexeren Ereignissen genutzt werden. Es können Informationen der Ebene des physischen Materialflusses (Shopfloor) in unterschiedliche Ebenen der Planung und Steuerung rückgeführt werden und so bei- spielsweise die Auftragsabwicklung bei der Grobplanung, Auftragsterminierung sowie der Feinplanung unterstützt werden, wie in Abbildung 3 dargestellt. Der Einsatz intelligenter Objekte in Kombination mit Complex-Event-Processing ermöglicht die geforderte Verknüpfung zwischen realer Welt und dem informationstechnischen Abbild, Medienbrüche können eliminiert und Prozesse automatisiert werden.
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