UdZ 2-2011
18 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement WelchenWert hat Datenqualität? Den Einfluss von Datenqualität und Datenmanagementaktivitäten auf den Unternehmenserfolg erklärbar machen Seit Beginn der elektronischen Informationsverarbeitung ist das Datenmanagement ein höchst relevantes Thema. Es ist bekannt, dass Mängel in der Datengrundlage zu Ineffizienzen in IT und Prozessen führen, jedoch ist es in der Praxis meist unmöglich, den Wertbeitrag von Datenmanagementinitiativen festzustellen. Ziel ist es daher, das Management der Unternehmensdaten nicht als bloßen Kostenfaktor zu betrachten, den es zu minimieren gilt, sondern denweitreichenden Einfluss auf die Prozesse und denUnternehmenserfolg zu verdeut- lichen. Hierzuwerden amFIRModelle entwickelt, die dieseWirkungsketten transparentmachen. Im digitalen Zeitalter ist es selbstverständ- lich, Informationstechnologie in jeglichen Unternehmenskontexten zu nutzen. Unter- nehmen aller Größen vertrauen zunehmend auf IT-Systeme, die immer umfangreicher und komplexer werden [1; 2]. Neue Technologien, wie RFID oder Sensorsysteme, halten Einzug in die IT-Systemlandschaften und ermöglichen einen höheren Grad an Automatisierung und Realtime-Überwachung von Prozessen. Um eine universale und nachhaltige Prozessunterstützung zu gewährleisten, ist die Integration dieser ver- schiedenen Systeme erforderlich. Somit stellt die Harmonisierung von Unternehmensdaten eine grundsätzliche Herausforderung dar. Häufige Veränderungen in Unternehmensstrukturen, steigende Produkt- und Prozesskomplexität und fehlende Datenpflege führen zu ungewollten Dynamiken innerhalb der Unternehmensdaten [4]. Daraus folgt, dass Datenstrukturen immer heterogener werden und die Qualität der Daten sinkt. Obwohl die strategische Bedeutung von Datenqualität langsam erkannt wird [4], zögern Unternehmen noch mit der Umsetzung von geeigneten Maßnahmen. Ein Grund hierfür ist, dass der Einfluss der Datenqualität auf den Unternehmenserfolg bisher nicht transparent ist. Der Forschungsansatz des FIR soll helfen, die fehlende Transparenz herzustellen und Praktikern die Möglichkeit zu geben, das Kosten-Nutzen- Verhältnis von Datenqualitätsmaßnahmen abzuschätzen. Herausforderungen von Daten- und Informationsqualität Der Begriff „Datenqualität“ beschreibt die Eigenschaft von Daten, die Realität adäquat zu beschreiben. Er stellt besonders die Verlässlichkeit von Daten und Informationen für Planung und Entscheidungsfindung dar. Für viele Unternehmen aber ist das Datenmanagement eher ein notwen- diges Übel, das als Aufgabe der IT-Abteilung gese- henwird. Meist ist nicht bekannt, was Datenqualität im jeweiligen Kontext wirklich bedeutet und welches Maß davon notwendig ist. Dies führt oft dazu, dass nur die Kosten von daten- qualitätssteigerndenMaßnahmen gesehenwerden, nicht jedoch deren Nutzen. Somit bleibt das Niveau der Datenqualität auf einemwirtschaftlich unbefrie- digenden Niveau. Daher strebt das FIR an, den Einfluss von Daten- und Informationsmanagementverfahren auf die allge- meine Geschäftsperformance transparenter zuma- chen. Zu diesemZweckwurde einOrdnungsrahmen Abbildung 1: Einfluss des Daten- managements auf den Unternehmenserfolg
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