UdZ 2-2011
26 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Business-Case-Calculation: 3 Schritte zu einer belastbaren und transparenten Entscheidungsvorlage Kompetente und unabhängige Wirtschaftlichkeitsbewertung von prozessbegleitenden Informationstechnologien und -systemen Auf globalisierten Märkten, wo der Preiswettbewerb für deutsche Unternehmen nicht zu gewinnen ist, gilt es, durch überlegene Produkt- und Prozessqualität die Anforderungen der Kunden bestmöglich zu erfüllen. Innovative Informationstechnologien und IT-Systeme bieten hierzu enorme Potenziale. Die Technologieplanung und -bewertung stellt Unternehmen jedoch vor große Herausforderungen. Zum einen ist die Planung des Technologieeinsatzes aufgrund der enormen Anzahl von Technologiealternativen und der schwer prognostizier- baren zukünftigen technologischen Entwicklung enorm komplex. Zum anderen erschwert die große Unsicherheit bezüglich der Wirtschaftlichkeit der Implementierung die Einführung von innovativen Technologien. In der Praxis verbreitete Methoden zur Bestimmung des Nutzens sind jedoch häufig ungenau und/oder sehr zeitaufwendig. Die bereits mehrfach bewährte Business-Case-Calculation kann hier Unternehmen dabei unterstützen, eine be- lastbare und transparente Entscheidungsvorlage mit wirtschaftlichemAufwand zu erstellen und die ideale Informationstechnologie auszuwählen. Den stetig steigenden Herausforderungen in zu- meist globalisierten Produktionsnetzwerken begeg- nen die meisten Unternehmen mit Bestrebungen zur Steigerung der Prozesseffizienz und -effektivität. In diesemKontext wird demEinsatz von innovativen Technologien ein hohes Optimierungspotenzial zugesprochen. Die Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes ist jedoch nicht trivial und bedarf eines strukturierten Vorgehens: Anforderung „wertorientiert“ Die Einsatzmöglichkeiten innovativer Techno- logien sind vielfältig und die Bewertung der einzelnen Szenarien aufwendig. Um diesen Aufwand zu reduzieren und die Ressourcen zur Planung und Bewertung der vielverspre- chendsten Einsatzszenarien einzusetzen, wird eine Vorauswahl anhand der Nutzwertanalyse durchgeführt. Durch die Anwendung dieses Scoring-Modells wird die Anforderung bzgl. einer implizitenWertorientierung des Vorgehens erfüllt. Anforderung „transparent“ Die Planung und Bewertung des Technologie- einsatzes ist von Unsicherheit geprägt. Gerade bei der Betrachtung innovativer Einsatzszenarien kann selten auf Best Practices zurückgegriffen werden. Dies resultiert in der Forderung nach größtmöglicher Transparenz hinsichtlich des Bewertungsergebnisses. Erforderlich ist diese auf- grund des schwierigen Verhältnisses von Bewerter und Entscheider. Zumeist ist der Bewerter an einem positiven Ergebnis interessiert, während der Entscheider eine objektive, wenn nicht gar eine konservative Herangehensweise bevorzugt. Ist die angesprochene Transparenz nicht gegeben, wird eine Investitionsentscheidung tendenziell negativ ausfallen, da eine zu positive Bewertung unterstellt wird. UmdemAnspruch an Bewertungstransparenz gerecht zu werden, können durch den Einsatz der Szenariotechnik alternative Bewertungsszenarien abgeleitet werden. Im Ergebnis kann somit die not- wendige Transparenz des Bewertungsprozesses und des Bewertungsergebnisses sichergestellt werden. Anforderung „vollständig“ Die Vollständigkeit eines Vorgehens bzw. Ergebnisses kann nicht garantiert werden. Vielmehr kann eine möglichst vollständige Betrachtung durch Anwendung verschiedener Maßnahmen unterstützt werden. Im vorliegenden Kontext der Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes liegt ein besonderes Augenmerk auf der mög- lichst vollständigen Betrachtung von Kosten- und Nutzeneffekten, also jenen Elementen, die einen negativen oder positiven Effekt auf die Investitionsentscheidung haben. Im Rahmen der meisten Bewertungsverfahren werden betriebs- wirtschaftliche Kennzahlen auf Basis von quan- tifizierten Effekten berechnet. Andere Verfahren wiederum fokussieren die qualitativen Merkmale einer Investitionsentscheidung beispielsweise in Form einer Argumentenbilanz. Gerade bei der Planung und Bewertung von Technologien sind diese Ansätze zwar maßgeblich, aber nicht aus- reichend. Vielmehr sind Erweiterungsoptionen, deren Implementierung durch die zu bewertende Investition erleichtert wird, in die Bewertung einzu- beziehen. Hierzu können die Erweiterungsoptionen im Rahmen eines Optionsportfolios in Anlehnung an das Marktattraktivitäts-Wettbewerbsstärken- Portfolio klassifiziert werden. Anforderung „belastbar“ Die Kernherausforderung bei der Durchführung von Wirtschaftlichkeitsbewertungen stellt die Ihr Kontakt am FIR Dipl.-Wi.-Ing. Matthias Deindl Interne www.rfid-bcc.de Veranstaltung zu diesem Thema RWTH-Zertifikatkurs "Chief RFID Manager" vom 24.11. – 25.11.2011 und 07.12. – 10.12.2011
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