UdZ 2-2011
27 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Analysieren und Optimieren Wahrung einer größtmöglichen Belastbarkeit des Bewertungsprozesses und Ergebnisses dar. Hierzu sind bewährte und akzeptierte Methoden anzuwenden. Die Break-even-Analyse stellt eine solche Methode dar, um betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu ermitteln. Darüber hinaus ist die Basis für die Kennzahlenermittlung möglichst vollständig zu definieren. Dies umfasst zwei Dimensionen: Zum einen die Identifikation von Kosten- und Nutzeneffekten und zum anderen deren monetäre Bewertung. Die so monetari- sierten Effekte fließen in die Break-even-Analyse ein. Im Rahmen des im Folgenden geschilderten Vorgehens wird dies durch eine umfassende Analyse der Effekte und deren Bewertung anhand von Bewertungsvorschriften erreicht. Durch die Anwendung des kombinierten Analysewerkzeugs sollen Unternehmen befähigt werden, die Technologieeinsatzplanung nutzenorientiert und strukturiert durchzuführen. Vorgehen zur Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes Die skizzierte Kombination verschiedener Analysewerkzeuge resultiert in einen strukturierten Handlungsleitfaden zur Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes. In diesem werden die Ergebnisse der einzelnen Analysewerkzeuge sinn- voll verknüpft und somit die Basis für eine transpa- rente und belastbare Entscheidungsvorlage gelegt. Der Kombinationsansatz wird durch eine drei- stufige standardisierte Vorgehensweise cha- rakterisiert, die wie folgt darstellbar ist (siehe Abbildung 1). Stufe 1: Ist-Analyse Aufgrund des zumeist breiten Einsatzspektrums der betrachteten Technologie können die mög- lichen Anwendungsfälle vielfältig sein. Aus die- sem Grund ist die Fragestellung in Unternehmen, die sich mit innovativen Technologien be- schäftigen wollen, aber noch kein konkretes Einsatzszenario für diese Technologie entwickelt haben, nicht einfach zu lösen. Um die nachfol- gende Planung und Bewertung möglichst zielge- richtet vornehmen zu können, werden in einem ersten Schritt die geeigneten Einsatzszenarien mithilfe eines Scoring-Modells ermittelt. Hierzu sind zunächst Kriterien zur Auswahl zu definie- ren. So können beispielsweise Kriterien aus den Bereichen Innovationshöhe, Nutzenpotenzial und Umsetzungshürden zur Bewertung der Einsatzszenarien herangezogen werden. Der Priorisierung der einzelnen Kriterien (beispielswei- se durch einen Dualvergleich) folgt die Bewertung der einzelnen Alternativen mit dem Ergebnis eines „Nutzwertes“; konkret beispielsweise in Form des Erfüllungsgrades. Dies geschieht, indem die Summe über die gewichteten und bewerteten Kriterien gebildet wird. Nach der Auswahl der geeigneten Einsatzszenarien werden in einem zweiten Schritt die zugehörigen Prozesse analysiert und Schwachstellen doku- mentiert. Die Prozessanalyse stellt die Grundlage für die folgende Nutzen- bzw. Kostenbewertung dar. Zunächst sind sämtliche Prozesse, die von der Technologie in diesem Szenario unterstützt werden, zu identifizieren. Über die Tätigkeiten, Aktivitäten und Ereignissen hinaus werden zudem die verwendeten IT-Systeme und Daten sowie der physische Objektfluss dokumentiert. Anschließend werden die so dokumentierten Prozesse einer Schwachstellenanalyse unterzogen. Um die Schwachstellen zu strukturieren, können verschie- dene Methoden, wie beispielsweise Ishikawa- Diagramme, eingesetzt werden. In der Annahme , dass sich die aufgenommenen Schwachstellen ne- gativ auf die Prozessperformance auswirken, wer- den diese zunächst in Haupt- und Nebenursachen unterteilt. Anhand dieser Clusterung werden Problemursachen identifiziert und Abhängigkeiten zwischen den Schwachstellen dargestellt. Diese könnendurch umfassende Analyse detailliert beschrieben werden und somit werden Potenziale für eine mögliche Verbesserung durch den Technologieeinsatz abgeleitet. Stufe 2: Szenarioentwicklung Im Anschluss an die Aufnahme des Status quo werden unter Berücksichtigung der bekannten Technologiepotenziale die Soll-Prozesse gestal- tet. Neben den bereits geschilderten Elementen der Prozessdokumentation sind ggf. technolo- giespezifische Aspekte aufzunehmen. Im Falle einer RFID-Implementierung sind beispielsweise zusätzlich Identifikationspunkte im Prozess zu dokumentieren. Die so entstandene umfangreiche Dokumentation der Soll-Prozesse ermöglicht im Abbildung 1: Dreistufiges Vorgehen zur Be- stimmung der Wirtschaftlich- keit von prozessbegleitenden Technologien oder Systemen
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==