UdZ 2-2011

40 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Gleichzeitig gelingt es durch die systemische Betrachtungsweise, die Interdependenzen zwischen der Ablauforganisation und der technischen Infrastruktur transparent zu ma- chen und entsprechende Maßnahmen bereits in der Produktentwicklung zu initiieren. PLM-Strategie Im Rahmen der PLM-Strategie wird das strate- gische Prozessmanagement für den operativen PLM-Prozess festgelegt. Insbesondere für die Energiewirtschaft hat hierbei die Gestaltung von PLM-Prozessvarianten eine hohe Bedeutung, um damit der Differenz der verschiedenen Innovationsprojekte besser Rechnung tragen zu können. Beispielsweise bedarf die Entwicklung eines Tarifs als inkrementelle Innovation eines bestehenden Produkts einer anderen PLM- Prozessphasengestaltung als die Einführung von Produkten im Kontext der Elektromobilität. PLM-Prozess und -Organisation Im Rahmen der PLM-Prozessgestaltung wird die Ablauforganisation festgelegt sowie die funktionale Integration der einzelnen Abteilungen im Rahmen des PLM-Prozesses definiert. In Bezug auf die Festlegung der Ablauforganisation wird die Anzahl an Phasen und Gates für das Unternehmen bestimmt und entsprechende Standardtemplates für die Phasenübergänge an den Gates ent- wickelt. Im Rahmen der Festlegung der funktionalen Integration werden die orga- Abbildung 1: PLM für die Energiewirtschaft nisatorischen Schnittstellen zwischen den einzelnen Abteilungen sowie mit den betei- ligten Wertschöpfungspartnern definiert. Hierbei kommt dem Handel eine Schlüsselrolle zu. Vor dem Hintergrund von langfristigen Beschaffungsstrategien bedarf es einer sehr engen Koordination zwischen dem Handel und der Produktentwicklung bzw. dem Produktmanagement im PLM. Produktarchitektur Mithilfe einer geeigneten Produktarchitektur wird das Ziel des Aufbaus einer modularen Produktstruktur verfolgt. Für die Energiewirtschaft ist hierzu eine Produktmodellierung auf der Leistungsebene (Marktsicht), Prozessebene (Servicesicht) sowie der physischen Produktebene (Sachgüter und Netz) notwendig. Neben der Modellierung in diesen Dimensionen sind auf der informationstechnischen Ebene geeignete Erzeugnissichten (Produktdatenmodell) auf das Produkt sicherzustellen. Ein Produktdatenmodell umfasst insbesondere auch standardisierte Datentypen für den unternehmensübergreifen- den Informationsaustausch. Besonderen Wert wurde in dem Projekt Smart Wheels auf identi- fizierende Datentypen („Identifier“) gelegt, um E-Roaming zu ermöglichen (siehe Abbildung 2, siehe S. 41). PLM-IT-Architektur Zur Sicherstellung einer effizienten PLM- Prozessausführung ist eine entsprechende

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==