UdZ 2-2011
42 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Wertbeitrag der IT: Identifizierung der Leistungsfähigkeit der Unternehmens-IT Ein Benchmarking identifiziert den Nutzen der IT-Unterstützung im Maschinen- und Anlagenbau Der Volksmund definiert Preis als das, was man bezahlt, und Wert als das, was man be- kommt. Die bekannte Diskrepanz zwischen Preis und Wert ist auch in der Unternehmens- IT ein Problem. Obwohl inzwischen nahezu jedes kleine und mittlere Unternehmen eine eigene IT-Abteilung betreibt, wird doch nur die Kostenseite in Form von Ausgaben für Infrastruktur und Personal betrachtet. Der Nutzen der IT ist hingegen kaum zu ermitteln. Im Forschungsprojekt „ Wertbeitrag der IT" wurde in Kooperation mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ein Benchmark entwickelt, der durch einen branchenweiten Vergleich Transparenz über den Wertbeitrag der IT schafft. Das IGF- Vorhaben „ Wertbeitrag der IT “ (16105 N) der Forschungsvereinigung (FIR e. V. an der RWTH Aachen) wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Nahezu jedes kleine und mittlere Unternehmen (KMU) benötigt eine eigene IT-Abteilung, die Ausgaben für Infrastruktur und Personal nach sich zieht und damit zum Teil erhebliche Kosten für Informationstechnologie (IT) verursacht. Der VDMA ermittelte im IT-Kosten-Benchmark 2009 IT-Ausgaben von über 3.500 Euro je Mitarbeiter und Jahr bei deutschen Anlagen- und Maschinenbauern, was einer Steigerung von knapp zehn Prozent zum Vorjahr entspricht [1; 2]. Für die Entscheider in diesen Unternehmen stellt sich die Frage, ob die Mittelverwendung in der Unternehmens-IT im Hinblick auf den Unternehmenserfolg effizient und effektiv gestaltet ist. Vor allem in Hochlohnländern wie Deutschland ist die IT zur Notwendigkeit in der heutigen Prozessabwicklung bzw. -optimierung geworden. Das FIR an der RWTH Aachen will gemeinsam mit dem Institut für Unternehmenskybernetik (IfU) und in Kooperation mit dem VDMA sowie zahlreicher Mitgliedsunternehmen im VDMA-Arbeitskreis „Wertbeitrag der IT“ Entscheider in dieser Frage im gleichnamigen Forschungsprojekt unterstützen. In dem über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke" e. V. (AiF) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geför- derten Projekt hat man sich zum Ziel gesetzt, die Leistungsfähigkeit der Unternehmens- IT in Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus transparent und vergleichbar zu machen (Fördernummer: 16105 N). Ermittlung des Nutzens der IT problematisch Während die Kosten der IT-Abteilung ver- gleichsweise leicht zu erheben sind, stellt die Messung ihres Nutzens Unternehmen vor größere Herausforderungen [3; 4]. Aktuelle Studien, die sich mit dem Wertbeitrag der IT be- fassen, fokussieren ebenfalls die Kostenaspekte und streifen die eigentliche Problemstellung nur am Rande (vgl. beispielsweise [5]). Dabei wird der Messung des Nutzens (hier verstanden als Summe der durch IT induzierten Nutzeneffekte, die in den Geschäftsprozessen einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten) ein enormes Optimierungs- und Innovationspotenzial be- scheinigt. Jedoch mangelt es an Methoden und Modellen, die gerade für den Mittelstand mit seinen eher limitierten finanziellen und fachlichen Ressourcen eine schnelle, trans- parente und belastbare Aussage über die Leistungsfähigkeit der Unternehmens-IT er- möglichen (vgl. beispielsweise[6]). Dabei stellt sich das Kernproblem, dass der Einfluss der IT auf die Wettbewerbsfähigkeit nicht direkt erfasst werden kann und somit ein Umweg zur Bewertung dieses Einflusses zu wählen ist (siehe Abbildung 1). Dieser Umweg kann beispielsweise durch Vergleiche geleistet werden. Hierzu ist also in jedem Fall eine Vergleichsbasis notwen- dig. Als solche Vergleichsbasis bietet sich Abbildung 1: Problemstellung und Zielsetzung Projekttitel Wertbeitrag der IT Projekt-/Forschungs- träger AiF; BMWi Förderkennzeichen 16105 N Projektpartner Institut für Unter- nehmenskybernetik (IfU) an der RWTH Aachen; Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA); Otto Junker GmbH; TRUMPF GmbH + Co. KG; Kaeser Kompressoren GmbH; Schuh & Co. GmbH; HTWG Konstanz Wirtschaftsinformatik Ansprechpartner Dipl.-Ing. Sebastian Kropp Internet www.wertbeitrag- der-it.de
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