UdZ 2-2011
47 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Aktuelle Forschungsvorhaben unterstützenden Auto-ID-Technologien wurden ebenfalls im Rahmen von Beschreibungsmodellen strukturiert. Im Detail definiert das entwickelte Modell einheitliche technologiebeschreibende Merkmale, um die unterschiedlichen Technologien vergleichbar zu machen. Zudem wurden zeitliche Merkmale identifiziert, die die Abgrenzung von Technologieentwicklungsphasen ermöglichen. So wird eine Zuordnung von Auto-ID-Technologien zu bestimmten Phasen und somit eine Positionierung im Technologiekalender erreicht. Im Ergebnis wurde so ein transparentes und anwenderorien- tiertes Konzept für die Technologieeinsatzplanung abgeleitet. Durch die enge Orientierung an den Geschäftsprozessen wird der Technologieeinsatz an den tatsächlichen Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens ausgerichtet – ausgehend von bestehenden Anforderungen steht dabei nicht die Technik, sondern der Problemlösungsbeitrag im Vordergrund. Durch die Anwendung wissen- schaftlich fundierter und bewährter Methoden wird sichergestellt, dass die Ergebnisse den An- forderungen genügen. Umfassende Tool-Unterstützung Diewesentlichen Teilschritte innerhalb derMethodik werden durch das IT-Tool ID-Selector unterstützt. Dadurch wird die Anwendbarkeit der Methodik wesentlich erleichtert, indem der Aufwand zur Ermittlung und Strukturierung der erforderlichen Informationen reduziert wird. Darüber hinaus wird der Anwender geführt und die Ergebnisse werden direkt transparent dokumentiert. Neben dem re- duzierten Aufwand erzeugt insbesondere die so geschaffene Ergebnistransparenz große Akzeptanz auf Seiten der Anwender. Der ID-Selector bein- haltet die Beschreibungsmodelle der verschie- denen Auto-ID-Technologien (siehe Abbildung 1, S. 46) sowie allemöglichen Prozessanforderungen. Ausgangspunkt für die Erstellung eines unter- nehmensspezifischen Technologiekalenders stellen in Rahmenbedingungen und prozessspe- zifischen Anforderungen unterteilte Kriterien zur Beschreibung des konkreten Anwendungsfalls dar. Dieser Kriterienkatalog dient als Grundlage für die Definition der Anforderungen, die sich aus dembe- trachteten Anwendungsfall ergeben. Diese werden durch den Anwender in den Dimensionen kurz- (<1 Jahr), mittel- (<3 Jahre) und langfristig (<5 Jahre) angegeben. Hierzu werden sowohl verpflichtend K.O.-Kriterien abgefragt als auch dieMöglichkeit der Angabe von optionalen Anforderungen gegeben. Mit der Angabe der Anforderungen an die Auto- ID-Technologie hat der Anwender auch bereits alle notwendigen Eingaben, die zur Ableitung eines unternehmensspezifischen Technologiekalenders zwingend erforderlich sind, getätigt. Anhand der definierten Anforderungen werden im Anschluss die hinterlegten Technologien hinsichtlich ihrer Passung zum Anwendungsfall in den einzelnen Zeiträumen analysiert und potenzielle Technologien identifiziert. Dabei stellt die Beschreibung der einzelnen Technologien ein wesentliches Element für die Darstellung im Technologiekalender dar [1]. Die auf dieser Basis durchgeführte Auswahl an passenden Technologien wird im unteren Teil des Technologiekalenders dargestellt. Die logischen nächsten Schritte auf Basis der Erkenntnisse des Technologiekalenders, die Bewertung und Auswahl von Implementierungsszenarien, sind nicht mehr originärer Bestandteil des ID-Selectors, sondern werden durch die am FIR entwickelte RFID – Business Case Calculation unterstützt (vgl. hierzu [2]). Die Leistungsparameter der Technologien sowie deren erwartete Entwicklung werden initial in einer Studie gemeinsam mit dem AIM Deutschland erhoben. Hierzu werden Experten der jeweiligen Gebiete der Autoidentifikation befragt und deren Einschätzungen konsolidiert im ID-Selectors hinterlegt. Diese Erhebung erfolgt in regelmäßigen Abständen, um die Aktualität des Tools zu gewährleisten. Auf der Internetseite des FIR (www.fir.rwth-aachen.de ) und der Internetseite des AIM Deutschland (www.aim-d.de) ist das Tool in Kürze als Online-Version kostenlos verfügbar. Literatur [1] Luczak, H.: Planungs-, Schulungs- und Prozess- unterstützung für Kurier-, Express- und Paketdienste. Shaker, Aachen 2004. [2] Rhensius, T.;Dünnebacke,D.: RFID- BusinessCase Calculation. 3-stufiges Vorgehen zur Planung und Bewertung des RIFD-Einsatzes. 2., neu be- arb. Auflage. FIR-Edition Forschung.; 1., RHrsg.: Günther Schuh; Volker Stich. FIR, Aachen 2010. Dipl.-Ing. Sebastian Kropp (re.) FIR, Bereich Informationsmanagement Fachgruppe Informationstechnologiemanagement Tel.: +49 241 47705-509 E-Mail: Sebastian.Kropp@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Inform.Dipl.-Kfm.DanielDünnebacke (mi.) FIR, Bereich Informationsmanagement Fachgruppe Informationstechnologiemanagement Tel.: +49 241 47705-503 E-Mail: Daniel.Duennebacke@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Phys. Christian Maasem (li.) FIR, Bereich Informationsmanagement Fachgruppe Logistikmanagement Tel.: +49 241 47705-505 E-Mail: Christian.Maasem@fir.rwth-aachen.de
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