UdZ 2-2011
52 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Energiemanagementsystem (Systems) Zur Sicherstellung eines effizienten Energie- managements bedarf es einer adäquaten IT- Systemunterstützung.DiesbetrifftdieUnterstützung der Prozessausführung und der informationstech- nischen Integration der Energieverbraucher. Energiemanagementkultur (Staff) Der Erfolg des Energiemanagements hängt we- sentlich von der Bereitschaft der Mitarbeiter und damit von der vorhandenen Unternehmenskultur ab. Für eine erfolgreiche Implementierung des Energiemanagements müssen die Mitarbeiter die Notwendigkeit der ressourcenschonenden Fertigung erkennen und umsetzen. Aufgrund der Vieldimensionalität des Energiemanagements bedarf es einer weiteren Konkretisierung bzw. Eingrenzung des Wirkungsbereichs der ver- schiedenen Instrumente aus den vier genannten Gestaltungsbereichen. In diesem Projektkontext werden die drei Betrachtungsebenen „Produktion", „Maschine" und „Gebäude & Disposition" unter- schieden. In Abbildung 1 sind diese zusammenfas- send mit den einzelnen Instrumenten aus den vier Gestaltungsbereichen des Energiemanagements dargestellt (siehe oben). Kennzahlensystem Mithilfe der vier Gestaltungsbereiche und der drei Betrachtungsebenen gelingt die Festlegung eines Analyserasters zur Identifizierung von Bewertungskennzahlen für die Effizienz des Energiemanagements von KMU in der produ- zierenden Industrie. Auf der Gestaltungsebene „Energiemanagement strategie" werden die Kennzahlen für die strategische Aus- richtung des Unternehmens in Bezug auf die Energieeffizienz erhoben. Eine wichtige Kennzahl stellt in diesem Zusammenhang der CO2-Anteil der Produktion in der Gesamtbilanz dar. Die Kennzahlen aus dem Gestaltungsbereich Ene r g i emanagemento r gan i s a t i on me s - sen die Ef fizienz in den verschiedenen Betrachtungsebenen. Die Effizienz wird dabei als Quotient aus dem Energieverbrauch und aus einem spezifischen Vergleichswert gebil- det. Auf der Systemebene wird gemessen, inwieweit die Potenziale der IT genutzt werden können, um den Energieverbrauch zu kontrol- lieren und im besten Fall auch zu senken. Die Kennzahlen auf der Kulturebene geben Auskunft darüber, inwieweit eine Unternehmens- kultur existiert, die eine energieeffiziente Produktion begünstigt. Ausblick Die dargestellten konzeptionellen Projekt- ergebnisse können Unternehmen bei der un- ternehmensindividuellen Konfiguration ihres Energiemanagements unterstützen. Aufgrund der Vielzahl und der existierenden Interdependenzen zwischen einzelnen Gestaltungsinstrumenten auf den unterschiedlichen Betrachtungsebenen fehlt Unternehmen eine Orientierungshilfe, auf deren Basis sie ihr Energiemanagement ausrich- ten können. Aus diesem Grund baut das FIR in Zusammenarbeit mit der TUWien, der KU Leuven und der TU Chemnitz eine Referenzdatenbank auf, in welcher mittels Fragebögen und phy- sikalischer Maschinenmessungen (Lastgänge) die Kennzahlen europäischer KMU erfasst werden. Mithilfe dieser Referenzdatenbank können zukünftig Best-Practice-Empfehlungen für KMU für einzelne Energiemanagement- Abbildung 1: Vier Gestaltungsbereiche und drei Betrachtungsebenen des EM )
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==