UdZ 2-2011
8 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Daten- und Informationsintegration Während auf der einen Seite das Datenaufkommen exponenziell steigt, fehlen auf der anderen Seite in Entscheidungssituationen bzw. in Prozessen häufig wichtige Informationen. In Abgrenzung zu Daten als reine Tatsachenabbildungen ent- stehen Informationen durch eine kontextbe- zogene Interpretation ebendieser Daten. Dies wird massiv erschwert bzw. gar unmöglich, falls beispielsweise die Stammdatenqualität nicht hinreichend ist. Existieren zu einem Produkt meh- rere unterschiedliche inkonsistente Datensätze, so wird eine effiziente Bestandsführung oder ein Materialgruppenmanagement nahezu unmöglich. Folgen einer schlechtenDatenqualität können damit unnötig hohe Bestände und nicht-erschließbare Einsparungen im Einkauf sein. Ferner gewinnt das Thema Datenqualität vor dem Hintergrund intelligenter Umgebungen und der damit verbun- denen Herausforderung, komplexe Events unter Echtzeitbedingungen zu verarbeiten, weiter an Bedeutung. Einewesentliche Voraussetzung für ein effizientes Informationsmanagement ist somit die Sicherstellung einer hohen Datenqualität – sowohl strukturierter als auch unstrukturierter Daten. DiePraxiszeigtauch,dassstrukturierteDaten,gemes- sen amGesamtdatenaufkommen, nur die Spitze des Eisbergs bilden. Unstrukturierte oder schwach struk- turiertemultimediale Dokumente stellen hinsichtlich Menge und Interpretierbarkeit eine erhebliche Herausforderung an das Informationsmanagement in Unternehmen. Wir verbringen in den betrieb- lichen Abläufen noch zu viel Zeit mit der Suche nach geeigneten bzw. den richtigen Informationen. Es stellen sich oft Fragenwie „Wo sind die Dokumente zum Vorgang?“, „Wie können Informationen für Auswertungen besorgt und verknüpft werden?“ oder „Welche Version des Angebots ist eigentlich die aktuelle?“. Dokumentenmanagementsysteme (DMS) und Enterprise-Content-Management- (ECM-)Systeme unterstützen beim elektronischen Umgang mit Dokumenten; z. B. durch (teil-) automatisierte Workflows oder die Zuordnung von Metainformationen zu Dokumenten für ein schnelles Finden. Intelligenten Ansätzen zur kon- textorientierten Informationsversorgung gehört die Zukunft. Damit kann der Paradigmenwechsel vom „Suchen“ zum„Finden“ gelingen; z. B., indempas- send zumArbeits- bzw. Prozesskontext die richtigen Dokumente und Informationen angezeigt oder gar verknüpft werden. Ontologien dienen hierbei der Beschreibung von Wissensdomänen mit dem Ziel, diese gleichermaßen für Menschen undMaschinen interpretierbar zu machen. Informationslogistik Die Fachgruppe Informationslogistik hilft Unter- nehmen bei der bedarfsgerechten Optimierung der Verfügbarkeit von Information. Dafür werden Modelle und Methoden entwickelt, um den rich- tigen Adressaten – d. h. Kunden, Mitarbeitern, Geschäftsführung, Lieferanten usw. – flexibel die richtige Information in der richtigen Qualität zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu den richtigen Kosten zur Verfügung zu stellen. Mit praxisge- rechten Tools und Vorgehensweisen wird dafür einerseits die Qualität der Stammdaten geprüft und optimiert bzw. harmonisiert; andererseits hilft die Fachgruppe, die Informationsflüsse zu optimieren, z. B. über Dokumente und schwach strukturierte Daten. Dafür werden sowohl Dokumentennutzungsanalysen als auch IT- Systemanalysen durchgeführt. Insgesamt soll das dramatisch steigende Datenaufkommen methodisch beherrsch- und nutzbar wer- den, sodass Unternehmen nicht in Daten „ersticken“. Relevante Kernthemen sind Stammdatenmanagement, Dokumenten- und Workflowmanagement (DMS & ECM) sowie prozessorientiertes Wissensmanagement. Innovative Lösungen für die Praxis Industrie- und Dienstleistungsunternehmen profitieren von unseren ausgereiften und er- probten Lösungen. Mit fundierten Methoden werden in Workshops gemeinsam mit der Praxis tragfähige Konzepte entwickelt. So wird sichergestellt, dass die Lösung passt und später auch akzeptiert wird. Dabei unterstützen wir Unternehmen mit unserer Erfahrung und mit pra- xisgerechten Tools, folgende Problemstellungen bzw. Herausforderungen zügig und kompetent zu bewältigen (siehe Abbildung 2, S. 9): • Das „3PhasenKonzept DMS“ ermöglicht Unternehmen, das für sieoptimaleDokumenten- oder Enterprise-Content-Management-System (DMS bzw. ECM) auszuwählen und einzufüh- ren. Wir gehen dafür immer von den individu- ellen Unternehmensanforderungen, also den konkreten Geschäftsprozessen, aus. Sofern bereits ein Dokumentenmanagementsystem eingesetzt wird, können wir unser Vorgehen auch für die Analyse und Ableitung von konkreten Verbesserungen einsetzen. • Im Bereich Stammdatenmanagement un- terstützen wir Unternehmen bei der Datenbereinigung, -harmonisierung sowie -migration. Um eine hohe Datenqualität langfristig sicherzustellen, werden darüber hinaus Maßnahmen zur organisatorischen Verankerung des Stammdatenmanagements im Unternehmen adressiert. Durch den „Stammdaten-Quick-Check“ können zudem in kurzer Zeit konkrete Handlungsbereiche und -maßnahmen für ein nachhaltiges Stammdatenmanagement abgeleitet werden. • Die Fallstudiendatenbank „ID-Star“ und der RFID-Business Case Calculator“ werden
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