UdZ 2-2012
42 Unternehmen der Zukunft 2/2012 UdZ Informationsmanagement Bild 2: Fehlerquote in Stammdaten 1. Die Auswahl der relevanten Objekte und Datenquellen anhand objektiver Kriterien, beispielsweise des Zeitpunkts des letzten Zugriffs. 2. DieausführlicheErhebungundAuswertungal- ler, auch lokal genutzter Informationsquellen und Daten. Insbesondere lohnt es sich, auch lokale Workarounds, beispielsweise Excel-Sheets, zu untersuchen und durch Integration in die künftige Lösung überflüs- sig werden zu lassen. 3 . Eingehende Prüfung der Kompatibilität mit dem Zielsystem und vollständige Transformation der Datensätze. In der Regel weichen die Strukturen und Inhalte von Quell- und Zielsystem voneinander ab, sodass alle Daten nur durch um- fangreiche Aufbereitung und sorgfältige Transformation zum Upload bereitgestellt werden können. Gibt das Zielsystem bereits Metadaten (z. B. Sachmerkmale und deren zulässige Werte) vor, so muss sichergestellt werden, dass alle relevanten Informationen auch tatsächlich abgebil- det werden können. Ansonsten ist eine Anpassung des Zielsystems zu prüfen und ggf. umzusetzen. Für alle Phasen gilt: Die Ergänzung zu einem späteren Zeitpunkt ist immer ein erheblicher Rückschritt und in der Regel nur mit überpro- portionalem Aufwand möglich. Datenbestände müssen auf einen Nenner gebracht werden Die Harmonisierung mehrerer Datenquellen er- fordert immer eine Angleichung. Je größer dabei die Unterschiede in Struktur und Inhalt sind, desto schwieriger ist die Konsolidierung. Dazu zwei Beispiele: Adressbestände, die bereits strukturiert vorliegen, weisen sprach- und landesspezifische Eigenheiten auf. Neben den unterschiedlichen Adressformaten müssen Zeichensätze und Schreibweisen standardisiert werden. Wesentlich komplexer ist hingegen die Zusammenführung von Produktbeschreibungen. Einer standardisier- ten Benennung oder einheitlichen Klassifikation stehen hier meist historisch gewachsene, inkompatible Begriffswelten entgegen, die zudem häufig unstrukturiert in Form von Frei- texten vorliegen. Unterschiedliche Strukturen und Terminologien spiegeln individuelle Bedürfnisse und An- forderungen. In spezifischen Informationen liegen oftmals Prozessfähigkeit und Alleinstellungs- merkmale des Unternehmens begründet. Ein geeignetes Zielsystem und ein gemeinsames Vokabular kann daher nicht vorgegeben, sondern muss entwickelt werden. Ohne verlässliche Daten liefert ERP keine verlässlichen Ergebnisse Informationen sind die Grundlage unter- nehmerischer Entscheidungen. Sie sind die Bild 3: Auswirkungen von schlechter Datenqualität
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