UdZ 2-2012

49 Unternehmen der Zukunft 2/2012 UdZ die Bedürfnisse von Zentis auszuwählen. In Deutschland existieren über 50 Anbieter von Lösungen für das Projekt- und Portfolio- management, die sich in ihrer Funktionalität teils stark unterscheiden. Deshalb wurde zunächst ein standardisiertes Lastenheft mit funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen in Workshops mit Vertretern aus IT und Fachabteilung erstellt. Mithilfe dieses Lastenhefts kann über die IT- Plattform „IT-Matchmaker“ der Trovarit AG eine Vorfilterung der angebotenen Lösungen durch- geführt werden. Das Ergebnis, der sog. „TOP- 20-Report“, liefert detaillierte Informationen über den Erfüllungsgrad der Anforderungen je Lösung. Über diese Auswertung konnten acht Systemanbieter ausgewählt werden, die um die Einreichung von Angeboten gebeten wurden. Diese enthalten neben der Abschätzung der Kosten auch eine detaillierte Stellungnahme zur Erfüllung der Anforderungen und Referenz- implementierungen. Die Bewertung der Angebote erfolgt daher nicht rein auf finanzieller Basis, sondern auch über den Erfüllungsgrad hinsicht- lich der Anforderungen und der Qualität der Referenzen. Entsprechend konnten fünf potenziell passende Systeme identifiziert werden, die dann in sogenannten „Systemtests“ näher betrachtet wurden. Hier demonstrieren die Anbieter entlang eines einheitlichen vorgegebenen Testfahrplans die Fähigkeiten ihres Systems. Der Fahrplan ist an die zuvor erhobenen Anforderungen ange- passt und stellt so einerseits die Vergleichbarkeit der Systemtests sicher, andererseits wird ge- währleistet, dass die wichtigsten geforderten Funktionalitäten demonstriert werden. Die Unterschiede zwischen den Systemen liegen in dieser Phase der Auswahl oft eher in der kon- kreten Umsetzung der Funktionalitäten als in der generellen Unterstützung der Anforderungen. Dementsprechend liegt einer der Schwerpunkte bei der Bewertung der vorgestellten Systeme auf der Bedienbarkeit im Arbeitsalltag. Daher wurde für die Systemtests das Projektteam um zusätzliche Mitarbeiter aus IT und den Fachab- teilungen erweitert. Als Grundlage für die abschließende Ent- scheidung, welches System eingeführt werden soll, diente somit einerseits die Bewertung aus den Systemtests sowie andererseits die zu erwartenden Kosten, welche anhand der detail- lierten Angebote ermittelt wurden. Da zwei der angebotenen Lösungen sowohl hinsichtlich der Funktionalität als auch der Kosten sehr attrak- tive Kandidaten waren, wurden zudem deren individuelle Stärken und Schwächen sowie das zu erwartende Projektrisiko analysiert. Dabei waren letztendlich die bessere Integration in die bestehende IT-Landschaft sowie Erfahrungen aus vorangegangenen Projekten ausschlagge- bend. Im Laufe des Jahres wird die Lösung nun bei Zentis aufgesetzt und damit den einzelnen Fachabteilungen zur Verfügung gestellt. Auch in diesem Projekt hat sich die Auswahlmethodik „3-Phasen-Konzept“ bewährt. Dipl.-Wi.-Ing. Theo Lutz (li.) FIR, Bereich Informationsmanagement Leiter Fachgruppe Informations- technologiemanagement Tel.: +49 241 47705-506 E-Mail: Theo.Lutz@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Kfm. Eric Naß (2. v. li.) FIR, Bereich Informationsmanagement Wissenschaftlicher Mitarbeiter bis April 2012 Peter Stelter (2. v. re.) Zentis GmbH & Co. KG Leiter EDV/Organisation Tel.: +49 241 4760-915 E-Mail: Peter.Stelter@zentis.de Anja Gräßler (re.) Zentis GmbH & Co. KG Strategisches Projektmanagement Tel.: +49 241 4760-429 E-Mail: Anja.Graessler@zentis.de Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==