UdZ 2-2012
50 Unternehmen der Zukunft 2/2012 UdZ Informationsmanagement Business-Case-Calculation – 3 Schritte zu einer belastbaren und transparenten Entscheidungsvorlage Kompetente und unabhängige Wirtschaftlichkeitsbewertung von prozessbegleitenden Informationstechnologien und -systemen UnternehmenstehenheutevorderHerausforderung, komplexe Produktions- und Planungsprozesse zu beherrschen und gleichzeitig die Produktkosten zu minimieren. Die effiziente Gestaltung des Informationsaustauschs für die Auftragsabwicklung kann das Spannungsfeld zwischen Flexibilität und Wirtschaftlichkeit und zwischenMassenproduktion und individualisierter Produktion auflösen. In diesem Zusammenhang wird dem Einsatz von innovativen Informationstechnologien ein hohes Optimierungspotenzial zugesprochen. Die Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes ist je- doch vielschichtig und bedarf eines strukturierten Vorgehens: Vorgehen zur Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes Auf Grundlage verschiedener Forschungs- und Beratungsprojekte hat das FIR einen Handlungs- leitfaden zur Planung und Bewertung des Technologieeinsatzes entwickelt. In diesemwerden die Ergebnisse einzelner Analysewerkzeuge sinnvoll verknüpft und somit die Basis für eine transparente und belastbare Entscheidungsvorlage gelegt. Die strukturierte Vorgehensweise umfasst drei Stufen, die in Bild 1 dargestellt und im Folgenden beschrie- ben werden: Der Einsatz innovativer Informationstechnologien und IT-Systeme bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Produkt- und Prozessqualität zu steigern. Die Technologieplanung und -be- wertung stellt Unternehmen jedoch vor große Herausforderungen. Zum einen ist die Anzahl an Technologiealternativen groß und zukünftige Entwicklungen sind schwer abschätzbar. Zum anderen erschwert die Unsicherheit über dieWirtschaftlichkeit des Einsatzes die Einführung von innovativen Technologien. Die bereits mehrfach bewährte Business-Case-Calculation kann hier Unternehmen dabei unterstützen, eine belastbare und transparente Entscheidungsvorlagemit wirtschaftlichem Aufwand zu erstellen und die ideale Informationstechnologie auszuwählen. Bild 1: Dreistufiges Vorgehen zur Be- stimmung der Wirtschaftlich- keit von prozessbegleitenden Technologien oder Systemen Stufe 1: Potenzialcheck Prozessanalyse : Um eine belastbare Entscheidungsvorlage er- folgreich entwickeln zu können, ist es von großer Bedeutung, den aktuellen Stand der Prozessunterstützung durch IT im Unternehmen zu erfassen. Eine Prozessanalyse stellt deshalb die Grundlage für die folgende Nutzen- bzw. Kostenbewertung dar. Zunächst sind sämtliche Prozesse, die von der Technologie unterstützt wer- den sollen, zu identifizieren. Sie werden schließlich gemeinsam mit den Prozessbeteiligten und -ver- antwortlichen im Unternehmen erhoben. Über Tätigkeiten, Aktivitäten und Ereignisse hinaus wer- den zudemdie verwendeten IT-Systeme und Daten sowie der physische Objektfluss dokumentiert. Schwachstellenanalyse : Anschließend werden die so dokumentierten Prozesse einer Schwachstellenanalyse unterzogen. Umdie Schwachstellen zu strukturieren, können ver- schiedene Methoden, wie beispielsweise Ishikawa- Diagramme, eingesetztwerden. Unter der Annahme, dass sichdie aufgenommenen Schwachstellennega- tiv auf die Prozessperformance auswirken, werden Problemursachen identifiziert und Abhängigkeiten zwischen den Schwachstellen dargestellt. Potenzialidentifikation : Durch die umfassende Analyse von Schwachstellen können imnächstenSchritt Verbesserungspotenziale abgeleitet werden, die sich durch den Einsatz der Technologie ergeben können. Stufe 2: Technologieszenario Anforderungserhebung: Um ein Szenario des Technologieeinsatzes entwickeln zu können, müs- sen zunächst funktionale und nichtfunktionale Anforderungen erhoben werden. Beispielsweise spielt imFall von Auto-ID-Lösungen die Umgebung, in der die Lösung eingesetzt werden soll, eine erheb- liche Rolle. Schmutz, mechanische Beanspruchung, metallische Umgebungen etc. können hier die Auswahl der richtigen Technologie beeinflussen. RWTH-Zertifikatkurs „Chief RFID Manager" Nächster Termin 08.11. – 09.11.2012 und 21.11. – 24.11.2012 Ansprechpartner Dipl.-Inform. Julian Krenge, MBA FIR e. V. Tel.: +49 241 47705-504 E-Mail: Julian.Krenge@ fir.rwth-aachen.de Internet www.zertifikatkurs- chief-rfid-manager.de
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==