UdZ 2-2012

51 Unternehmen der Zukunft 2/2012 UdZ Soll-Prozessdefinition : Im Anschluss an die Aufnahme des Ist-Zustands werden unter Berücksichtigung der bekannten Technologiepotenziale die Soll-Prozesse gestaltet. Neben den bereits geschilderten Elementen der Prozessdokumentation sind bei Bedarf technolo- giespezifische Aspekte mit aufzunehmen. Im Falle einer RFID-Implementierung sind beispielsweise zusätzlich Identifikationspunkte im Prozess zu dokumentieren. Die so entstandene umfangreiche Dokumentation der Soll-Prozesse ermöglicht im weiteren Verlauf die Identifikation der benötigten Hardware und erlaubt eine weitere Analyse der technischen Anforderungen. Technische Grobspezifikation : Im Anschluss an die Anforderungserhebung und die Definition der Soll-Prozesse soll der Technologieeinsatz grob spezifiziert werden. Hier gilt es, möglichst schnell, kostengünstig und trotz- dem fundiert die technischeMachbarkeit zu bewer- ten. Dazu können Pilotszenarien aufgebaut werden. Neben Aufbauten vor Ort beim Unternehmen bietet das Smart-Objects-Innovation-Lab zusam- men mit der Demonstrationsfabrik eine geeignete Umgebung, in der die technischeMachbarkeit unter realistischen Bedingungen getestet werden kann. Einer Abschätzung der technischen Machbarkeit folgt die Entwicklung eines Mengengerüsts, das sämtliche Hard- und Softwarekomponenten um- fasst. Die so entwickelte Grobspezifikation wird als Vorstufe zu einem detaillierten Lastenheft, unter anderem zur Erhebung der Investitionskosten durch Angebote von Technologieanbietern und Systemintegratoren, genutzt. Stufe 3: Entscheidungsvorlage Ermittlung Kostentreiber und Nutzenpotenziale: Zur Bewertung des Technologieeinsatzes werden zunächst Kostentreiber und Nutzenpotenziale gesammelt. Dazu werden die in den vorherge- henden Schritten dokumentierten Ist- und Soll- Prozesse verglichen. Anhand der Veränderungen in den Prozessschritten können die spezifischen Auswirkungen auf das benötigte Personal, die auftretenden Fehler oder den zu erwartenden Umsatz identifiziert werden. Sind Kostentreiber und Nutzenpotenziale vollständig erfasst, müs- sen diese bewertet werden. Zielsetzung ist eine möglichst vollständige – gegebenenfalls indirekte – monetäre Bewertung der Kostentreiber und Nutzenpotenziale. Die berechneten Kosten und Nutzen lassen sich dabei idealerweise bestimmten Prozessschritten zuordnen und gewährleisten so eine Nachvollziehbarkeit. Die ermitteltenmonetären Kostentreiber und Nutzenpotenziale stellen eine strukturierte Abschätzung dar, die auf Grundlage desWissens der Experten imUnternehmen entstan- den ist. Die Kosten für Hard- und Software sowie weitere Dienstleistungen werden auf Basis des Technologieszenarios durch Anfragen an Techno- logieanbieter oder Systemintegratoren ermittelt. Erweiterungsoptionen: Neben den Kosten und Nutzen, die durch die Einführung der Technologie entstehen, ergeben sich möglicherweise zusätzliche Erweiterungsoptionen, die die Attraktivität der Investition beeinflussen. So kann beispielsweise durch die Implementierung von RFID-Gates eine Infrastruktur geschaffen werden, die die Hürde für den Einsatz von RFID in einem ver- wandten Anwendungsfall entscheidend senkt. Zur Integration der möglichen Erweiterungsoptionen in die Bewertung wird eine einfache Klassifizierung der zusätzlichen Optionen vorgenommen. Es wird der Zusatzaufwand sowie der Zusatznutzen der Option bewertet. Investitionsrechnung : Gemäß dem oben beschriebenen Vorgehen werden sämtliche relevanten Prozesse bewer- tet. Die Kosten und Nutzen werden in Form einer Entscheidungsvorlage zusammenge- Bild 2: Referenzen über erfolgreich durchgeführte Wirtschaftlich- keitsbewertungen im Auto-ID-Umfeld Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

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