UdZ 2-2013

35 Unternehmen der Zukunft 2/2013 UdZ eco2production Economical and Ecological Production Projekttitel eco2production Projekt-/ Forschungsträger AiF; FFG Förderkennzeichen 93EN Projektpartner ecoplus.Nieder- österreichs Wirt- schaftsagentur GmbH (ecoplus); Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslaser- technik (IFT); Daubner Consulting GmbH (DC) Ansprechpartner Dipl.-Ing. Sebastian Kropp Internet www.fir.rwth- aachen. de/forschung Das Nachfolgeprojekt von „eco2-cut“ (Cornet-Projekt, Förderkennzeichen 38 EBG), „e co2p rodu c t i on", ha t zum Z i e l , Un t e r nehmen be i de r ganzhe i t l i chen Optimierung ihres Energieverbrauchs zu unterstützen. Hierbei werden folgende vier Ziele verfolgt: Entwicklung und Implementierung eines Energiemonitoringkonzepts, Maschinen- und Prozessdurchführung von Benchmarkings als Grundlage der ener- getischen Optimierung der Wertschöpfungskette, Erarbeitung von Modulen eines Energiemanagementsystems sowie die Entwicklung einer energieef fizienten Produktionsplanung. Das Projekt startet zum 01.06.2013. Das IGF -Vorhaben „93 EN“ der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Im globalenWettbewerb sind europäische Firmen darauf angewiesen, ihre durch höhere Kosten (beispielsweise Personalkosten, Umweltauflagen) bedingten Wettbewerbsnachteile durch bessere Effizienz zu kompensieren. Weiterhin wird von politischer Seite die Steigerung insbesondere der Energieeffizienz forciert. Dies geschieht durch die 20-20-20-Ziele der europäischen Union sowie durch die darauf hinwirkenden Energierichtlinien der einzelnen Mitgliedsstaaten. Diese geben vor, dass 2020 europaweit 20 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, der Anteil an erneuerbaren Energien 20 Prozent beträgt und die Energieeffizienz um 20 Prozent steigt[1]. Insbesondere werden im Projekt eco2production die ISO-50001-Richtlinien als Basis für ein konsi- stentes Energiemanagementsystem genutzt, da eine solche Spezifizierung in vielen europäischen Staaten bereits eingeführt wurde oder noch ein- geführt werden wird. Sie greift auf den PDCA (Plan-Do-Check-Act) nach D eming zurück und liefert Werkzeuge, um Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Im Vorgängerprojekt eco2-cut (Cornet-Projekt, Förderkennzeichen 38 EBG) standen Schneid- prozesse in der metallverarbeitenden Industrie hinsichtlich der Energieeffizienz im Forschungs- mittelpunkt. Hierbei wurden ausgehend von einer europaweiten Benchmarkingstudie zum Energiemanagement in Unternehmen Energieeinsparpotenziale auf verschiedenen Ebenen untersucht [2]. In eco2produktion wird dieser Fokus beibehal- ten. Allerdings werden nicht die Technologien oder Produkte betrachtet, sondern der Her- stellungsprozess vom Rohteil bis zum End- produkt. Die zu entwickelnden Rückschlüsse hieraus lassen sich somit auch auf andere Industriebereiche anwenden. Im Anschluss an das Vorgängerprojekt wird in eco2production das methodische Wissen vertieft, sodass Unter- nehmen ihren Energieverbrauch ganzheitlich op- timieren können. Dies erfolgt in einer Symbiose von Energie- und Produktionsoptimierung. Somit ist das Forschungsziel von eco2pro- duction die Entwicklung eines nachhaltigen kybernetischen Produktionsplanungs- und -steuerungssystems auf Basis des Viable- Systems-Models. Die Kernidee hierbei ist die Realisierung dezentraler Regelkreise in der Produktion, welche autonom im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten Abweichungen von den Energiezielen korrigieren. Erst bei Überschreiten von zu definierenden Schwellwerten werden übergeordnete Regelkreise aktiviert und bei- spielsweise der Energieplan für das gesamte Werk angepasst. Hierfür ist es erforderlich, ein Zielsystem zu schaffen, welches die ökonomische und ökologische Optimierung eines Produktionssystems auf einen Nenner bringt. Zur Überprüfung der Zielvorgaben werden E-Monitoring -Systeme, die den Energiefluss analysieren und identifizieren, sowie Maschinen- und Prozessbenchmarkings zur Ermittlung von Kennzahlen eingesetzt. eco2production deckt beide oben erwähnten Effizienzziele, da der zu erreichende geringere und effizientere Energieverbrauch sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen deutlich erhöht als auch der Einhaltung der 20-20-20-Ziele der europäischen Union dient. Aus den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts eco2-cut wurden die folgenden Forschungs- fragen für das Projekt eco2production entwickelt: • Welche Informationen lassen sich aus Energiemessungen ziehen? • Was sind die Energieeinsparpotenziale an- derer Produktionstechnologien? • Ist es möglich, den Energieverbrauch im Voraus zu berechnen? • Wie lassen sich die Forschungsabsichten für ein Energie-Management-System im Sinne der ISO 50001 nutzen? FIR-Forschungsprojekte

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==