UdZ 2-2013

36 Unternehmen der Zukunft 2/2013 UdZ Informationsmanagement Außerdem sollen Methoden entwickelt werden, die es möglich machen, • den Energieverbrauch von Produktionsmaschinen zu analysieren, • die charakteristischen Lastverläufe zu be- stimmen und sie optimal zu steuern, • die Produktionseffizienz zu steigern und • den Energieverlust während der Produktion zu reduzieren. Wie insbesondere aus den Erkenntnissen der Benchmarkingstudie im Projekt eco2-cut her- vorgeht, ist eine ökologische und ressourcenef- fiziente Produktion eine multidimensionale Aufgabe. So müssen neben den für die Fertigung primär benötigten Ressourcen auch alle anderen Faktoren innerhalb des Unternehmens Beachtung finden. Dabei wird auf ein von IFT und FIR erstell- tes Konzept zurückgegriffen, bei dem die unter- schiedlichen Ebenen Unternehmen, Standort, Gebäude, Produktionslinie, Maschine und Prozess die logische Ordnung einer Produktion wiederge- ben. Um Energieeinsparpotenziale zu entdecken, bedient man sich des „Top-down“-Ansatzes, ausgehend von der Gesamtunternehmenssicht, als auch des „Bottom-up“-Ansatzes, mit detail- lierter Optimierung von Maschinenteilen. Die drei Spalten Vorgang, Komponente und Organisation geben die Hauptaspekte des Energieverbrauchs wieder. Unter Vorgang versteht man vor allem die (energetische) Effizienz des Produktionsprozesses einzelner Maschinen. Komponente bezieht sich auf den Einsatz von Maschinen als Einheit, die energieeffizient funktioniert. Als die Hauptenergietreiber wurden in eco2-cut die Grundlast sowie die Last der Teile, die für die Bewegung von Flüssigkeiten zuständig sind, iden- tifiziert. Es muss allerdings auch bedacht werden, dass ein System aus effizienten Komponenten nicht zwangsläufig als Ganzes effizient ist. Somit ist eine Effizienzanalyse von Maschinen und Werkzeugen nicht möglich, ohne den Prozess und die beteiligten Komponenten zu betrachten. Organisation betrifft die effiziente Anordnung der Maschinen in einem Maschinenzug. Dabei müssen der Schichtplan, Beschickungsplan sowie alle weiteren logistischen Prozesse herangezogen werden, da diese einen großen Einfluss auf das Lastprofil der Produktion haben. Im Vergleich zum Vorgängerprojekt eco2-cut, bei dem nur die Zeitdimension herangezogen wurde, kommt im Projekt eco2production ein neuer Aspekt dazu, der eng mit der Unternehmensebene (Top-down) zusammenhängt. Projektziele eco2production hat vier Hauptprojektziele (siehe Bild 2, S. 37). Zunächst wird ein ganz- heitliches E-Monitoring-System konzeptionell erstellt und anschließend auf dem Shopfloor getestet und verbessert. Dadurch werden die großen Energieverbrauchstreiber identifiziert und das Einsparpotenzial analysiert. Nach der Anpassung ist es möglich, eine Wertung über die Ausführbarkeit und die Investitionskosten zu geben. Diese Information ist für KMU, welche ein E-Monitoring einführen wollen, ausschlaggebend, da sie dadurch in der Lage sind, ihr Investment sehr präzise, effizient und risikominimierend zu planen. Da in verschie- denen EU-Mitgliedsländern in Zukunft die ISO- 50001-Zertifizierung zur Pflicht wird, sollen aus den Forschungsergebnissen auch Kriterien ent- wickelt werden, die KMU bei der Zertifizierung unterstützen. Außerdem wird im Rahmen des Forschungsvorhabens die Auswertung von Bild 1: Von IFT und FIR entwickelter Ansatz zur energetischen Optimierung im Unternehmen

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