UdZ 2-2013

47 Unternehmen der Zukunft 2/2013 UdZ Green-Net: Öko-Effizienz in der Logistik messbar machen und bewerten Forschungsprojekt zur Nachhaltigkeit von Logistikkonzepten in Unternehmensnetzen wurde erfolgreich abgeschlossen Projekttitel Green-Net Projekt-/ Forschungsträger BMWi; AiF Förderkennzeichen 17341 N Projektpartner TOP Mehrwert-Logistik GmbH & Co. KG; Westaflex werk GmbH; Abels & Kemmner GmbH; Hydro Aluminium Rolled Products GmbH; Night Star Express GmbH Logistik; Dr. BABOR GmbH & Co. KG Ansprechpartner Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jacob Andreae Internet www.fir.rwth-aachen.de/ forschung Unternehmen greifen bei der Gestaltung ihres Logistiknetzwerks meist auf bewährte Konzepte wie beispielsweise Just-in-time-Lieferungen oder Konsignationslager zurück. Aufgrund langjähriger Erfahrungen in der Anwendung sind die Auswirkungen dieser Konzepte auf die klassischen Messgrößen der Logistikleistung meist gut bekannt. In den letzten Jahren sind aber zunehmend umweltbezogene Ziele wie die Reduktion der CO 2 -Emissionen oder die Verringerung des Flächenverbrauchs wichtig geworden. Bisher wurde jedoch noch nicht untersucht, wie sich die einzelnen Konzepte auf diese ökologischen Kenngrößen auswirken. Diese Lücke versucht das Forschungsprojekt „Green-Net“ zu schließen. Das IGF -Vorhaben 17341 N der Forschungsvereinigung Bundesvereinigung Logistik e. V. – BVL , Schlachte 31, 28195 Bremen, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Im kürzlich beendeten Forschungsprojekt „Green-Net“ verfolgte das FIR das Ziel, die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit von Logistikkonzepten wie Vendor-Managed- Inventorys oder Just-in-time-Belieferungen in einem integrierten Kennzahlensystem zu erfassen und zu bewerten. Im Projekt wurde ein Beitrag zur Schließung einer bisher vorhan- denen Lücke bei der Auswahl und im Betrieb von Logistiknetzwerken geleistet: Zwar können Unternehmen die ökonomischen Effekte von Logistikkonzepten schon vor der Einführung grob abschätzen. Regulative Eingriffe des Staates, Erwartungen der Verbraucher und die Verknappung von Ressourcen machen es aber für Unternehmen zunehmend not- wendig, auch ökologische Aspekte in die Bewertung von Logistikkonzepten aufzu- nehmen. Hierfür fehlten ihnen bisher aber sowohl Erfahrungswerte als auch geeignete Messgrößen. Im Projekt wurde daher eine Bewertungsgrundlage für die Ökoeffizienz logistischer Konzepte entwickelt. Grundlage für dieBewertungder Logistikkonzepte war eine umfangreiche Simulation auf Basis des System-Dynamics-Ansatzes. Mithilfe von System-Dynamics-Modellen können die wech- selseitigen Beziehungen zwischen Variablen in- klusive Rückkopplungen und Nicht-Linearitäten erfasst werden. Außerdem können die Eingangs- variablen über den Betrachtungszeitraum verändert werden [1]. Mit diesem Ansatz wurden zunächst in Kausalitätsdiagrammen die Wirkungszusammenhänge zwischen den zu betrachtenden Systemelementen qua- litativ erfasst. Anschließend wurden diese Zusammenhänge in einer Simulationssoftware modelliert und quantifiziert. Um die Validität der Simulationsergebnisse sicherzustellen, wur- de das Simulationsmodell nach der Erstellung mittels Extremwerttests, Sensitivitätsanalysen und weiteren Testverfahren überprüft. Die Simulation verlief dabei wie erwartet, womit das Modell die gestellten Anforderungen bezüglich der Validität erfüllte. Ein Ausschnitt aus der Simulation ist in Bild 1 zu sehen. Bild 1: Ausschnitt des Simulationsmodells FIR-Forschungsprojekte

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